Mit 63 in Rente, oder jetzt nicht mehr ?

Arbeitslosengeld, Arbeitslosengeld II, Berufsgenossenschaften, Renten, Schwerbehinderung ,Kranken- und Pflegeversicherung

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Old Piper
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Re: Mit 63 in Rente, oder jetzt nicht mehr ?

Beitrag von Old Piper »

peersteiner hat geschrieben:Die Diskussion oder den jeweiligen Betrachtungswinkel kann man schnell einnorden : Die Durchschnittspension liegt bei 2500 Euro ( mal 13 pro Jahr ), die Durchschnittsrente bei 1000 Euro (mal 12).
Ich hab's weiter oben schon mal erwähnt: Sie vergleichen Äpfel mit Birnen. Wenn Sie seriöse Vergleiche ziehen wollen, müssen Sie die Pensionen mit den Renten der Angestellten im öD vergleichen.
MfG
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peersteiner
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Re: Mit 63 in Rente, oder jetzt nicht mehr ?

Beitrag von peersteiner »

Wieso muss ich das ?
Ich vergleiche die Altersapanage der Beamten mit denen, die diese durch ihre Leistung erbringen müssen.
Und da ist das Ungleichmoment, der Beamte zahlt so gut wie nichts ein, bekommt aber das 2,5 fache heraus.
Dafür hat er ohne einer realen Konkurrenzsituation gegenüber stehen zu müssen ein stress- und angstfreies "Arbeits"leben hinter sich gebracht ... siehe 1857

Ansonsten hat sich der Fred erledigt, der geschätzte Herr Hofreiter hat erklärt,
dass die Rente mit 63 kein Thema mehr sei !

:P
Old Piper
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Re: Mit 63 in Rente, oder jetzt nicht mehr ?

Beitrag von Old Piper »

peersteiner hat geschrieben:Wieso muss ich das ?
Nö, müssen Sie nicht - es sei denn sie wollen sachlich wirken.
peersteiner hat geschrieben:Ich vergleiche die Altersapanage der Beamten mit denen, die diese durch ihre Leistung erbringen müssen.
Na dann vergleichen sie mal die Altersapanage der oberen Etagen von privaten Arbeitgebern mit denen ihrer Pförtner. Da kommen Sie in etwa auf das gleiche Ergebnis.
peersteiner hat geschrieben:Und da ist das Ungleichmoment, der Beamte zahlt so gut wie nichts ein, bekommt aber das 2,5 fache heraus.
Und genau das stimmt einfach nicht. Für die Stammtischdiskussion mag es aber als Argument durchgehen.
peersteiner hat geschrieben:Dafür hat er ohne einer realen Konkurrenzsituation gegenüber stehen zu müssen ein stress- und angstfreies "Arbeits"leben hinter sich gebracht ... siehe 1857
Anscheinend habe Sie was gegen Beamte - dabei tun die doch gar nix. :roll:
Ich bin nun wirklich kein Verfechter des Berufsbeamtentums, aber wenn ich solche substanzlosen "Argumente" auf B...zeitungsniveau höre, die auf stereotypen Karikaturen des vorletzten Jahrhunderts beruhen, dann stehe ich ganz offensichtlich keinem ernst zu nehmenden Gesprächspartner gegenüber.
MfG
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Townspector
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Re: Mit 63 in Rente, oder jetzt nicht mehr ?

Beitrag von Townspector »

peersteiner hat geschrieben: Und da ist das Ungleichmoment, der Beamte zahlt so gut wie nichts ein, bekommt aber das 2,5 fache heraus.
Du gute Güte .... der Beamte zahlt GAR NICHTS in die Rentenkasse ein, weil er auch GAR NICHTS nichts aus der Rentenkasse bekommt.
Für die Zahlung seiner Versorgungsbezüge nach der Pensionierung ist sein Dienstherr zuständig (also Kommune, Land oder Bund).
Der sorgt, wenn er denn schlau vorplant zumeist im Rahmen eines Fondssparmodells für diesen Zeitpunkt vor.
Dafür hat er ohne einer realen Konkurrenzsituation gegenüber stehen zu müssen ein stress- und angstfreies "Arbeits"leben hinter sich gebracht ... siehe 1857
Interessant.
Zum Thema "konkurrenzlos" sei angemerkt, dass sich Beamte auf Stellen im Regelfalle bewerben müssen ... zusammen mit anderen Beamten und Angestellten im öffentlichen Dienst.

Zum Thema "stressfrei" .... mal sehen:
Ich bin Verwaltungsvollzugsbeamter (gehobener Dienst) im Ordnungsamt einer Gemeinde mit rund 50.000 Einwohnern, habe für den Job an einer Fachhochschule studiert und leite einen Bereich mit mehreren Personen.

Jahresbrutto: rund 44.000 €, kein 13. Monatsgehalt, kein Weihnachtsgeld.

In der freien Wirtschaft wäre sowas klassisch ein Teamleiter, der im Durchschnitt bei einem monatlichen Brutto zwischen 43.000 und 54.000 Euro -je nach Branche- pro Jahr landet (etwaige vertragliche Erfolgsboni, die es im Öffentlichen Dienst für Beamte nicht gibt, sind hier nicht mitgerechnet). Damit liege ich vergleichsweise im unteren Drittel dieser Berufsgruppe.

In dem zu leitenden Team werden u.a.
- die Obdachlosenunterbringung (bis zu 150 Personen)
- die Bearbeitung von Sterbefällen ohne Angehörige
- die Fundsachen
- das Waffenrecht
- die Schädlingsbekämpfung
- die Hundesteuer
- die Abrechnung von Feuerwehreinsätzen
abgewickelt.

Komplizierte Sachverhalte aus diesen Bereichen landen also idR zur rechtlichen Prüfung, Bewertung und Entscheidung auf meinem Tisch.

Neben dem Teamleitungsaufgaben (ca. 30% Zeitanteil) fallen dann auf meiner Stelle noch an:

- gemeldete Gefährdungen für die Allgemeinheit im Stadtgebiet überprüfen und abstellen lassen (alles vom bald umfallenden Baum bis zur Verschmutzung von Straßen und Gewässern)
- Vorplanung und bei Eintreten auch Koordination von etwaigen Notfallmaßnahmen (Evakuierungen, etc.)
- alles was mit Pyrotechnik zu tun hat (Prüfung, Genehmigung und ggf. Absicherung von Feuerwerken, Überwachung Silvesterverkauf, Überprüfung Genehmigung des Einsatzes von Pyrotechnik in Theatern)
- Sicherstellung und ggf. Vernichtung/Verwertung von Gegenständen aus vermuteten Straftaten in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft
- Überwachung der Hundehaltung nach dem Hundegesetz des Bundeslandes (d.h. im Zweifelsfalle Festsetzung von Maulkorb oder Leinenpflichten oder Tierhaltungsverboten nach Beißvorfällen, o.ä.)
- Überwachung der im Stadtgebiet stattfindenden Bettelei, Straßenmusik, Sammlungstätigkeiten, Zeitschriftenverkauf und sonstiger "Maschen" (Rosenverkauf, etc.) und ggf. vom-Platz-stellen der Beteiligten
- Verfolgung und Ahndung von Ordnungswidrigkeiten zu den Themen Lärm , Erregung öffentlichen Ärgernisses , Verweigerung der Angabe von Personalien, Pyrotechnik, Hundehaltung
- Planung / Betreuung / Abrechnung eines Programmes von bis zu 15 ehrenamtlichen Mitarbeitern
- Geschäftsführung in drei behördenübergreifenden Arbeitsgruppen
- Wahrnehmung der Aufgaben der Verwahrbehörde (Verwaltung/Verwertung) von Ggst, die die Polizei sicherstellt und die danach nicht abgeholt werden)
- Betreuuung des Internetauftrittes des o.g. Teams
- Verfassen von Pressemitteilungen zu den o.g. Themen

und außerdem die Beantwortung gefühlt jeden verdammten "mein-Nachbar-Mag-mich-nicht /-ist-doof /-hat-das-und-das-gemacht-darf-der-denn-das? - Anrufes der Gemeinde. :mrgreen:

Ach ja ...und dann unterrichte ich noch ein Rechtsfach für unsere Azubis...

Ähm und leiste regelmäßige Rufbereitschaftsdienste......

Somit bin ich natürlich ein absoluter Experte zum Thema "stressfrei";
auch wenn ich nach Ausziehen meiner Ärmelschoner am Ende meiner 40 Wochenstunden Regelarbeitszeit regelmäßig mit Erstaunen feststellen darf, dass trotz vermeintlich zügigem Tätigwerden
- noch genug Arbeitsaufkommen vorhanden ist um tatsächlich noch ein paar Stunden dranzuhängen
(43-47 in der Woche sind realistisch)
- das Eis in meinem Cocktail flüssig,
- das Obst welk geworden sind und
- das Schirmchen auch schon bessere Zeiten gesehen hat.


:ironie:

p.s.:
Ich genehmige mir immerhin ein "echtes" Beamten-Klischee-Element in meinem Büro: einen Kaktus
(Alles andere würde eingehen, weil ich nur alle 2 Wochen mal dazu komme, ans Gießen zu denken.)

p.p.s: Selbstverständlich habe ich diesen Beitrag in einer meiner Pausen geschrieben :wink:
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In dankbarer Erinnerung an all jene namenlosen, stets laut angekündigten Rechtsvertreter,
die jedoch heldenhaft nie in meinem Dienstzimmer erschienen sind oder tapfer nichts von sich hören ließen.
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Re: Mit 63 in Rente, oder jetzt nicht mehr ?

Beitrag von RGSilberer »

Evariste hat geschrieben:Nun ja. Zum Thema "Vertrauensschutz" googeln Sie einfach mal nach "58er-Regelung", z. B.:
http://www.rp-online.de/politik/deutsch ... -1.1620672

(Zugegeben, dabei ging es nicht um Rente, sondern um die Arbeitlosenhilfe.)

Bei der Einführung des ALG 2 im Jahre 2005 gab es laut dem verlinkten Artikel 393.000 Betroffene. Ein nicht kleiner Teil davon waren Arbeitnehmer, die im Vertrauen darauf, dass sie bis zur Rente Arbeitslosenhilfe in einer bestimmten Höhe erhalten, einen Aufhebungsvertrag unterzeichnet hatten. Dieses Vertrauen wurde herb enttäuscht.

Das Ärgerliche dabei ist, die Arbeitgeber, die durch den Aufhebungsvertrag Geld (z. B. für Abfindungen, Gehaltszahlung während der Kündigungsfrist, etc.) gespart hatten, wurden durch die Gesetzesänderung nicht weiter belastet. Die Zeche zahlten allein die Arbeitnehmer.

So wird es wahrscheinlich auch diesmal wieder laufen.
Diesmal wäre allerdings die SPD nicht beteiligt, so wie im Jahre 2005.
fodeure
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Re: Mit 63 in Rente, oder jetzt nicht mehr ?

Beitrag von fodeure »

RGSilberer hat geschrieben:Diesmal wäre allerdings die SPD nicht beteiligt, so wie im Jahre 2005.
Und? Was ändert das?
Evariste
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Re: Mit 63 in Rente, oder jetzt nicht mehr ?

Beitrag von Evariste »

Townspector hat geschrieben: Jahresbrutto: rund 44.000 €, kein 13. Monatsgehalt, kein Weihnachtsgeld.

In der freien Wirtschaft wäre sowas klassisch ein Teamleiter, der im Durchschnitt bei einem monatlichen Brutto zwischen 43.000 und 54.000 Euro -je nach Branche- pro Jahr landet (etwaige vertragliche Erfolgsboni, die es im Öffentlichen Dienst für Beamte nicht gibt, sind hier nicht mitgerechnet). Damit liege ich vergleichsweise im unteren Drittel dieser Berufsgruppe.
Interessant. Ich habe das mal in einen Lohnsteuerrechner eingegeben. Steuerklasse I, keine Kinder, Kirchensteuer in Baden-Württemberg.

Der Beamte mit 44.000 € jährlich bekommt im Monat 3291,38 € heraus, wenn man berücksichtigt, dass keine Sozialbeiträge anfallen. Ein Angesteller, der monatlich 54.000 € brutto verdient, zahlt monatlich 919,99 in die Sozialversicherung ein und kommt damit auf ein monatliches Netto von 2987,18 €, also rund 300 € weniger. Von dieser Differenz lässt sich vermutlich auch die private Kranken- und Pflegeversicherung (die der Beamte zusätzlich braucht) finanzieren. Wenn man dann noch einkalkuliert, was der Angestellte monatlich ansparen müsste, um später eine Versorgung zu haben, die einigermaßen der Beamtenversorgung entspricht (hierbei sollte man nicht nur an die Rente denken, sondern z. B. auch an eine Berufsunfähigkeitsversicherung, Krankentagegeldversicherung etc.), dann ist der "gut verdienende" Angestellte im Ergebnis finanziell schlechter gestellt als der "unterbezahlte" Beamte.
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Re: Mit 63 in Rente, oder jetzt nicht mehr ?

Beitrag von windalf »

dann ist der "gut verdienende" Angestellte im Ergebnis finanziell schlechter gestellt als der "unterbezahlte" Beamte.
Aber die genannten Zahlen sind doch ein Einstiegsgehalt für Akademiker (die nicht aus dem Bereich Geisteswissenschaften kommen). Bin ich bei einem großen Konzern Teamleiter, gehe ich doch selten unter 80k nach Hause... (Allerdings werden Überstunden dann auch nicht mehr extra vergütet sondern sind im Gehalt enthalten) .

Auch wenn man meinen möchte der eine oder andere Beamte ist im Alter überversorgt (was ich auch glaube) ist das eigentliche Problem doch, dass die meisten Angestellten nicht fürs Alter sparen (am Kapitalmarkt anlegen), was die mehr verdienen. Dann sähe es im Vergleich im Alter gar nicht so schlecht aus...
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Zitat Karsten: Das beweist vor Allem, dass es windalf auch nicht gibt.
Townspector
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Re: Mit 63 in Rente, oder jetzt nicht mehr ?

Beitrag von Townspector »

Evariste hat geschrieben:
Townspector hat geschrieben: Jahresbrutto: rund 44.000 €, kein 13. Monatsgehalt, kein Weihnachtsgeld.

In der freien Wirtschaft wäre sowas klassisch ein Teamleiter, der im Durchschnitt bei einem monatlichen Brutto zwischen 43.000 und 54.000 Euro -je nach Branche- pro Jahr landet (etwaige vertragliche Erfolgsboni, die es im Öffentlichen Dienst für Beamte nicht gibt, sind hier nicht mitgerechnet). Damit liege ich vergleichsweise im unteren Drittel dieser Berufsgruppe.
[...] dann ist der "gut verdienende" Angestellte im Ergebnis finanziell schlechter gestellt als der "unterbezahlte" Beamte.
Das ist hinsichtlich der Rente vs. Pension - Betrachtung insofern eine Milchmädchenrechnung als

a. in den Bruttopensionen quasi schon eine Betriebsrente enthalten ist, da die Beamtenversorgung bifunktional angelegt ist.
Man müsste hier also eigentlich eine Gesamtrente, also die Summe von gesetzlicher Rente und Betriebsrente, gegenüberstellen.

b. der Beamte auch nach Eintritt in den Ruhestand über den Daumen gepeilt bis zu 300 € monatlich für Beiträge zur privaten Krankenversicherung (nur für sich allein - bei weiteren - nicht GKV-versicherten Angehörigen entsprechend höher) aufwenden muss. (Rechenbeispiel: ich zahle bei 50 % Beihilfesatz zu den Krankheitskosten derzeit rund 360,-€ mtl. an Beiträgen zu PKV und Pflegeversicherung. In der Pension liegt der Beihilfesatz bei 70%. Somit läge ich dann nach jetzigem Stand bei ca. bei Beiträgen von 250,- € ... etwaige Preissteigerungen bis 2039 mal nicht gerechnet)
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Re: Mit 63 in Rente, oder jetzt nicht mehr ?

Beitrag von Townspector »

windalf hat geschrieben:
dann ist der "gut verdienende" Angestellte im Ergebnis finanziell schlechter gestellt als der "unterbezahlte" Beamte.
Aber die genannten Zahlen sind doch ein Einstiegsgehalt für Akademiker (die nicht aus dem Bereich Geisteswissenschaften kommen). Bin ich bei einem großen Konzern Teamleiter, gehe ich doch selten unter 80k nach Hause... (Allerdings werden Überstunden dann auch nicht mehr extra vergütet sondern sind im Gehalt enthalten) .

Auch wenn man meinen möchte der eine oder andere Beamte ist im Alter überversorgt (was ich auch glaube) ist das eigentliche Problem doch, dass die meisten Angestellten nicht fürs Alter sparen (am Kapitalmarkt anlegen), was die mehr verdienen. Dann sähe es im Vergleich im Alter gar nicht so schlecht aus...
Vergütete Überstunden? Was ist das? :lachen:
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Re: Mit 63 in Rente, oder jetzt nicht mehr ?

Beitrag von matthias. »

Im übrigen zahlt z.b. die Beihilfe keineswegs alle Krankenkosten.
Zumindest in RLP gibt es einen Selbstbehalt von mehreren hunter € den man erstmal selber zahlt bevor man was bekommt. Und schon erbrachte Leistungen werden teilweise gar nicht bezahlt von der Beihilfe und bleiben am Beamten hängen.

Dann muss man in der Elternzeit die PKV Beiträge auch weiter zahlen, Angestellt bekommen hier eine Freistellung. Für Elternteile kommen Jahre zusammen ohne Einkommen aber mit Krankenversicherungskosten.

Irgendwelche Zahlen 2500 € Pension zu 1000 € Rente sagen überhaupt nichts aus.
Sie führen nur dazu dass Leichtgläubige unzfrieden werden.
windalf
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Re: Mit 63 in Rente, oder jetzt nicht mehr ?

Beitrag von windalf »

Vergütete Überstunden? Was ist das?
Ich meinte damit, dass dies ins Gehalt eingepreist ist. Sowas wie "abbummeln/ansparen/irgendwann nehmen" gibt es da auch nicht...
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Zitat Karsten: Das beweist vor Allem, dass es windalf auch nicht gibt.
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Re: Mit 63 in Rente, oder jetzt nicht mehr ?

Beitrag von SusanneBerlin »

peersteiner hat geschrieben:Wieso muss ich das ?
Ich vergleiche die Altersapanage der Beamten mit denen, die diese durch ihre Leistung erbringen müssen.
Sie vergessen, dass es gewisse Zugangsvoraussetzungen gibt, um ins Beamtenverhältnis zu kommen. Der durchschnittliche Beamte hat ein Studium absolviert, während Rentner jeder werden kann, man muss nur alt genug sein, den Rentenantrag ausfüllen und mindestens 5 Jahre sozialversicherungspflichtig gearbeitet haben.

Nehmen Sie für Ihre Vergleichsstatistik nur Rentner mit Studienabschluss, oder zumindest alle Ungelernten, Angelernen und alle gering bezahlten Berufsgruppen die es bei den Beamten nicht gibt (z.B. Frisöre, Reinigungskräfte, Bäckereifachverkäufer etc.) heraus, dann sieht die so ermittelte Durchschnittsrente anders aus.

Letztlich fällt jeder die Entscheidung für den Berufsweg anhand seiner Neigungen und Qualifikation selbst. Wer am Ende seines Arbeitslebens auf die Beamtenpension schielt und beanstandet, dass die Pension höher wäre, als die Rente die er bekommt, der muss sich fragen lassen, wieso er dann kein Beamter geworden ist.
Grüße, Susanne
Old Piper
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Re: Mit 63 in Rente, oder jetzt nicht mehr ?

Beitrag von Old Piper »

SusanneBerlin hat geschrieben:Letztlich fällt jeder die Entscheidung für den Berufsweg anhand seiner Neigungen und Qualifikation selbst.
Na ja, da spielt auch bisweilen der Zufall eine Rolle.
Ich z.B. wollte eigentlich nur nach einem Taxi winken, und - schwupp - schon war ich vereidigt...
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Re: Mit 63 in Rente, oder jetzt nicht mehr ?

Beitrag von Evariste »

Townspector hat geschrieben: Das ist hinsichtlich der Rente vs. Pension - Betrachtung insofern eine Milchmädchenrechnung
Mir ging es vor allem darum, zu zeigen, dass ein 1:1-Vergleich von Bruttogehältern eine Milchmädchenrechnung ist.
a. in den Bruttopensionen quasi schon eine Betriebsrente enthalten ist, da die Beamtenversorgung bifunktional angelegt ist.
Man müsste hier also eigentlich eine Gesamtrente, also die Summe von gesetzlicher Rente und Betriebsrente, gegenüberstellen.
Die Betriebsrente alter Fassung (Direktzusage vom Arbeitgeber u. ä.) ist schon längst großflächig abgeschafft, die betriebliche Altersversorgung wird heute überwiegend vom Arbeitnehmer selbst finanziert, allenfalls gibt es Zuschüsse vom Arbeitgeber. Das sollte man berücksichtigen...
b. der Beamte auch nach Eintritt in den Ruhestand über den Daumen gepeilt bis zu 300 € monatlich für Beiträge zur privaten Krankenversicherung (nur für sich allein - bei weiteren - nicht GKV-versicherten Angehörigen entsprechend höher) aufwenden muss. (Rechenbeispiel: ich zahle bei 50 % Beihilfesatz zu den Krankheitskosten derzeit rund 360,-€ mtl. an Beiträgen zu PKV und Pflegeversicherung. In der Pension liegt der Beihilfesatz bei 70%. Somit läge ich dann nach jetzigem Stand bei ca. bei Beiträgen von 250,- € ... etwaige Preissteigerungen bis 2039 mal nicht gerechnet)
... und außerdem wird die Pension voll versteuert, die Rente (noch) nicht. Das ist natürlich alles richtig, ich habe aber meine Zweifel, ob das den Abstand wirklich ausgleicht.

Üblicherweise wird so argumentiert: zwar sind die Pensionen höher, dafür aber verdienen Beamte während der Arbeitsphase weniger. Ihr Beispiel, wenn die Zahlen stimmen, würde zeigen, dass es gerade nicht so ist.
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