Mitsprache BR bei Kundendienstfahrzeugen

[woazn-king]

Liebes Forum,

eine ganz allgemeine Frage:

Inwieweit hätte ein BR ein Mitbestimmungsrecht bei der Ausstattung von Kundendienstfahrzeugen? Hätte ein BR ggf. die Möglichkeit, mitzubestimmen, welche Gerätschaften (Werkzeuge) das Fahrzeug beinhalten muss?

[Tastenspitz]

Geht es um Sicherheitsaspekte? Vermutlich kann nur gefordert werden, was gesetzlich vorgeschrieben ist. Bsp. Gurte, Warnweste, Verbandkasten.
ESP, Airbag und Klima wohl eher nicht.

[matthias.]

Da kann ich eine Mitbestimmung nicht sehen. Unter welchen § würdest du das ablegen?

Man könnte natürlich so auf die Schiene gehen, Gesundheitsschutz. Oder dass Werkzeuge gekauft werden, für die man wenig Kraft braucht oder sowas in die Richtung.

Bestimmt ihr mit wenn der AG Maschinen kauft? Doch eher auch nicht.

[woazn-king]

Bislang hat sich der BR noch nicht konkret geäußert. Wir vermuten, dass es generell darum geht, welche Werkzeuge etc. die Fahrzeuge haben sollen.

[matthias.]

Du scheinst von AG Seite aus zu fragen.

Grundsätzlich finde ich es aber nicht schlecht, die Erfahrung der Mitarbeiter und auch des BRs einzubinden. Was bringt es auf Konfrontation zu gehen und zu sagen: "Damit habt ihr nichts zu tun."

Die Kollegen müssen dann ja auch mit den Werkzeugen arbeiten.

Wenn der BR meint was schlaues dazu zu sagen zu haben, würde ich mir das anhören.

[woazn-king]

Du scheinst von AG Seite aus zu fragen.

Grundsätzlich finde ich es aber nicht schlecht, die Erfahrung der Mitarbeiter und auch des BRs einzubinden. Was bringt es auf Konfrontation zu gehen und zu sagen: "Damit habt ihr nichts zu tun."

Die Kollegen müssen dann ja auch mit den Werkzeugen arbeiten.

Wenn der BR meint was schlaues dazu zu sagen zu haben, würde ich mir das anhören.

Ich bin da ganz auf deiner Seite.

Die Frage ist nur, ob der BR tatsächlich ein Mitbestiummungsrecht hätte oder ob der AG auch sagen könnte "Ich habt hier nix zu melden" (was er nicht tun wird / will).

[Tastenspitz]

ob der BR tatsächlich ein Mitbestiummungsrecht hätte

Bei Werkzeug etc.? Wenn hier keine Sicherheitsregeln verletzt oder ähnliches verletzt nmE. nein.

[pOtH]

Hat der BR denn die fachliche Erfahrung u. auch Praxis das er wirklich sinnvolle "Empfehlungen" aussprechen könnte?

Wenn ich da an den Betrieb denke in dem ich arbeite würde ich das ganz klar verneinen - Mein AG beschäftigt viele Berufsgruppen u. die MAV ist bunt zusammengewürfelt... teilweise haben einige dieses Amt bereits seit Jahren inne.

[webelch]

Hat der BR denn die fachliche Erfahrung u. auch Praxis das er wirklich sinnvolle "Empfehlungen" aussprechen könnte?

das ist nicht entscheidend. wenn dem BR dieses fachwissen fehlt, kann er jederzeit einen externen fachmann zu rate ziehen. die kosten trägt der AG.

ein findiger BR könnte sicher auch beim thema "ausstattung der kundendienstfahrzeuge" ansatzpunkte zum handeln entdecken.

[matthias.]

ein findiger BR könnte sicher auch beim thema "ausstattung der kundendienstfahrzeuge" ansatzpunkte zum handeln entdecken.

Wurde oben ja schon entsprechend angedeutet.

Man muss grundsätzlich auch ein bisschen unterscheiden in welcher Branche man ist, wenn es darum geht welche Qualifikation haben Betriebsräte.

Im Handwerkt und der Industrie sind BR oft altgediente Handwerker, Techniker und Meister die oft sehr viel Wissen haben und den Betrieb bei weitem besser kennen, als z.b. der Geschäftsführer der alle 3 Jahre wechselt und an dem Laden eh kein Interesse hat, ausser sein Salär zu bekommen.

Wobei es natürlich auch dort Sesselpfurzer gibt, die BR nur machen wg. des Kündigungsschutzes.

Und zusammengewürfelt zu sein, kann ja auch ein Vorteil sein, eine Mitarbeitervertretung soll ja alle verteten. In der Industrie ist das oft ein bisschen der Nachteil, dass der BR die Techniker vertritt, weil die die größte Gruppe sind, Verwaltung, Verkauf, Entwicklung usw. sich aber immer etwas unterrepresentiert fühlen.

[woazn-king]

Der BR hat sein Anliegen konkretisiert:

Seiner Meinung nach handelt es sich bei einem Kundendienstfahrzeug eines Servicetechnikers um dessen Arbeitsplatz (prinzipiell nicht ganz abwegig der Gedanke).

Es wurde kürzlich ein neuer Servicetechniker nach Zustimmung des BR eingestellt. Dieser neue Techniker hat ein Kundendienstfahrzeug erhalten (es erhalten immer alle Techniker ein solches Fahrzeug).

Der BR argumentiert nun: "Hey, wir wurden bei der Arbeitsplatzgestaltung des neuen Techniker nicht involviert". Der AG schüttelt ehrlich gesagt ein wenig den Kopf.

[rabenthaus]

Hallo

hierzu würde ich mir folgendes durchlesen:

http://www.betriebsrat.de/portal/lexiko ... bung#entry

http://betriebsrat-eup.de/rat/mitbestimmungsrecht/ (Ok hat nur indirekt damit zu tun)

Man kann sich also durchaus streiten / unterschiedlicher Meinung sein. Sicherheit gibt erst das arbeitsgerichtliche Verfahren (das der AG bezahlen darf).

Unabhängig von der rechtlichen Beurteilung (um die ich mich hier drücke) und ohne konkreten Bezug auf den Sachverhalt sowie die einzelnen mir persönlich unbekannten Personen bin ich der Meinung, dass Betrieb und Betriebsrat zusammen arbeiten sollten. Es gibt soviele gute Anregungen von Mitarbeitern die verloren gehen, wenn man den Betriebsrat außen vor läßt. Natürlich ist nicht alles was ein Betriesrat von sich gibt gold, aber zuhören kann man ja. Es bleibt doch jedem unbenommen was er sich von den Vorschlägen / Bedenken / Wünschen annimmt. Wenn man einen externen Berater holt muss man für diese Ratschläge schließlich viel Geld bezahlen. Wieso sollte man die kostenfreien Erkenntnisse der eigenen Belegschaft wegwerfen.

[webelch]

Seiner Meinung nach handelt es sich bei einem Kundendienstfahrzeug eines Servicetechnikers um dessen Arbeitsplatz...

das war auch die richtung, die mir im kopf schwebt. als AG sollte man darauf sinnvollerweise eingehen. denn, das hat rabenthaus schon ausgeführt, der BR kann dies jederzeit auch gerichtlich feststellen lassen.