... weil es keine Krankheit ist, sondern eine Störung (im Gehirnstoffwechsel), das wüssten Sie, wenn sie sich ausreichend damit beschäftigt hätten. Diese Störung hat Nachteile, aber auch Vorteile, weil gerade diese Kinder oft auf einem bestimmten Gebiet besonders talentiert sind.marco trau hat geschrieben:ja ich habe mich damit beschäftigt nur leider sind das alles nur Hypothesen es nicht bewiesen das es diese Krankheit überhaupt gibt
Außenstehende können nur wenig nachvollziehen, wie die Welt für ein AD(H)S-Menschen aussieht, darum versuche ich das immer gern mit dieser Beschreibung:
AD(H)S-Kinder können aus dem Überangebot an von außen an sie herangetragenen Reizen nicht oder nur eingeschränkt die wichtigen Reize herausfiltern, sie bekommen sie alle auf einmal mit. Es wird schwer, sich auf die Arbeit zu konzentrieren, wenn draußen Autos vorbeifahren, Vögel zwitschern, die Kreide auf der Tafel Geräusche macht, hinter einem Kinder flüstern und ein Mobile im Luftzug wackelt - und dass ein Eselsohr im Zettel ist, ist auch nicht gerade hilfreich, genauso wenig wie der Lehrer, der von einer Ecke des Klassenzimmers in die andere geht. Ein Mensch, der der Norm entspricht, d.h. bei dem der Gehirnstoffwechsel stimmt, weiß klar, was davon er alles ausblenden kann. Das AD(H)S-Kind weiß zwar, auf was es sich konzentrieren soll, schafft das mit dem Ausblenden aber nicht. Das ist dann der Auslöser, warum die einen sich in sich zurückziehen (ADS) oder hyperaktiv werden (ADHS) - beides wirkt wie ein Ventil gegen die Reize.
Man kann mit Medikamenten dagegen angehen, aber diese wirken auch nur begrenzt und können teils starke Nebenwirkungen haben. Oftmals hilft es, Struktur in den Tag zu bringen, das Kind nach vorn zu setzen, wo es weniger sichtbaren Reizen ausgesetzt ist und manchmal eben auch die Ernährungsumstellung. Hilft das alles nicht und leidet das Kind unter seiner Andersartigkeit, sollte eine medikamentöse Behandlung zumindest ins Auge gefasst werden, damit wenigstens der Druck von dem Kind genommen wird.
Es mag ja keinen einzelnen medizinischen Beweis geben, dass es die Störung gibt, aber es gibt jede Menge messbare Werte, die mit denen eines "Normalmenschen" verglichen werden können. Um bei einem Kind eine ADHS-Diagnose machen zu können, sind etliche Test notwendig, u.a. ein IQ-Test, Koordinationstests und eine psychologische Beurteilung, manches Mal auch ein EEG. Ein Test ohne den anderen ist aber nicht aussagekräftig. Bloß weil etwas lediglich durch ein Ausschlussprinzip beurteilt werden kann, heißt das nicht, dass es das nicht gibt
