ES IST VORBEI :) :) :)

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Ronny1958
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Re: ES IST VORBEI :) :) :)

Beitrag von Ronny1958 »

grundsätzlich sind mir auch haufenweise fälle bekannt, in denen der inso-antrag ursächlich auf das finanzamt zurückgeht, weil steuern mit wirtschaft nix zu tun haben und leider nicht jeder finanzer den unterschied zwischen geld, was man haben müsste (= bilanz), und geld, was man tatsächlich hat (= liquidität), nicht kennt.
Das ist dann aber ganz grundsätzlich nicht eine Schuldfrage des Finanzamtes sondern eher ein Symptom der Gewerbefreiheit. Für alles und jedes braucht man heute einen Qualifikationsnachweis, nur nicht für die Selbständigkeit. Dabei wäre in vielen Gewerbebereichen ein "Darfschein" durchaus sinnvoll.

Denn (ich kanns jetzt aus dem Gewerbebereich berichten) viele der mir tagtäglich begegnenden "Unternehmensgründer" oder "Kleingewerbetreibenden" oder wie auch immer viele Existenzgründer sich so nennen lassen wollen, ist weder von der Vorbildung noch von der Ausbildung her geeignet, einen solchen Laden (meist sind es Kneipen, Cafes, Fresstempel etc.) auch nur einigermaßen unbeschadet über die nächsten fünf Jahre zu führen.

Man sieht oft schon bei der Abnahme der Neukonzession, wo der Hase hinlaufen wird.

Und wenn ich dann noch miterleben muß, dass viele dieser angehenden Rothschilds, Albrechts und wie so die Idole der Selfmademillionärsanwärter auch heißen mögen, auch noch von der Bundesagentur quasi in die Selbständigkeit getrieben werden (um Ursulas Statistik zu schönen), dann könnte ich k...

In einer Region mit knapp einer halben Mio Einwohner ist beinahe an jeder Straßenecke ein Nagelstudio, Piercingstudio oder Dreadlockkünstler dabei, sich in die Privatinsolvenz zu reiten.
Fast alle ehem. Hartz-IV-Empfänger, welche sich aufgrund der Empfehlung der BA selbständig gemacht haben.....
Das Bonner Grundgesetz ist unverändert in Kraft. Eine deutsche Reichsverfassung, eine kommissarische Reichs-Regierung oder ein kommissarisches Reichsgericht existieren ebenso wenig, wie die Erde eine Scheibe ist. (AG Duisburg 26.01.2006)
Roni
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Re: ES IST VORBEI :) :) :)

Beitrag von Roni »

u d wenn man das selbst nicht auf die Reihe kriegt, dann sucht man sich einen guten Steuerberater, dann klappts 8)
Zafilutsche
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Re: ES IST VORBEI :) :) :)

Beitrag von Zafilutsche »

Also wenn ein dritter (Auch ein Finanzamt) nicht auf Geldzahlungen warten will/kann, dann kann ein Unternehmer sich doch einen Zwischenkredit bei einer Bank holen. Wenn das Geschäft doch gut läuft, will so eine Bank doch sehr gerne mitverdienen. Nur bei fehlender Solvenz wird bei der Geldbeschaffung harpern. Daher kann meine erachtens nicht das Finanzamt alleine Schuld daran sein, ein gut gehendes Unternehmen zu zerstören.
Im übrigen zahlen wir ja alle für jede Insolven. Direkt oder indirekt. Mal mehr, mal weniger. So ist das nun mal in der Solidargemeinschaft. Manche finden dies gut, andere finden es weniger gut.
Redfox

Re: ES IST VORBEI :) :) :)

Beitrag von Redfox »

Ronny1958 hat geschrieben:Das ist dann aber ganz grundsätzlich nicht eine Schuldfrage des Finanzamtes sondern eher ein Symptom der Gewerbefreiheit. Für alles und jedes braucht man heute einen Qualifikationsnachweis, nur nicht für die Selbständigkeit.
Wenn ich mich nicht irre, waren noch bis in die 1960er Jahre Qualifikationsnachweise, z.B. Buchführungskenntnisse erforderlich.

Das BVerfG hat diese Nachweise mit Hinweis auf die Berufsfreiheit des Art. 12 GG für verfassungswidrig erklärt.
Ronny1958 hat geschrieben:Denn (ich kanns jetzt aus dem Gewerbebereich berichten) viele der mir tagtäglich begegnenden "Unternehmensgründer" oder "Kleingewerbetreibenden" oder wie auch immer viele Existenzgründer sich so nennen lassen wollen, ist weder von der Vorbildung noch von der Ausbildung her geeignet, einen solchen Laden (meist sind es Kneipen, Cafes, Fresstempel etc.) auch nur einigermaßen unbeschadet über die nächsten fünf Jahre zu führen.
Für eine Beschränkung der Berufsfreiheit reicht das nicht aus.

"Eingriffe in die Berufsfreiheit sind dem entsprechend nach dem "Apothekerurteil" des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) an der so genannten "Drei-Stufen-Lehre" zu messen (Urteil des BVerfG vom 11.06.1958, Aktenzeichen: 1 BvR 596/56)...." --> http://www.rechtslexikon-online.de/Berufsfreiheit.html
Fast alle ehem. Hartz-IV-Empfänger, welche sich aufgrund der Empfehlung der BA selbständig gemacht haben.....
Man muss nicht jeder Empfehlung blind folgen. Unser Rechtssystem geht von einem mündigen, entscheidungsfähigen Bürger aus.
Ronny1958
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Re: ES IST VORBEI :) :) :)

Beitrag von Ronny1958 »

Für eine Beschränkung der Berufsfreiheit reicht das nicht aus.
Ich weiß, sonst würde ich da schon die notwendigen Schritte unternehmen.

Dafür ist hinterher, wenns Kind im Brunnen liegt, sowohl der Verwaltungsaufwand wie auch das Elend größer, aber immerhin verdient ein dann ganzer Berufszweig seinen Lebensunterhalt mit den Privatinsolvenzen.

Ist also möglicherweise beabsichtigt?
Man muss nicht jeder Empfehlung blind folgen.
Oftmals sind diese Menschen schlicht blauäugig, wollen sich selbst das Unvermögen nicht eingestehen und denken deshalb, dass eine riskante Selbständigkeit einem Job bei einer Zeitarbeitsfirma vorzuziehen ist.

Dass "selbst und ständig arbeiten" mehr Nach- als Vorteile haben kann, sagt ihnen ja auch keiner.
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Unser Rechtssystem geht von einem mündigen, entscheidungsfähigen Bürger aus.
Ronny1958 hat geschrieben:Das ist dann aber ganz grundsätzlich nicht eine Schuldfrage des Finanzamtes sondern eher ein Symptom der Gewerbefreiheit. Für alles und jedes braucht man heute einen Qualifikationsnachweis, nur nicht für die Selbständigkeit.
Wenn ich mich nicht irre, waren noch bis in die 1960er Jahre Qualifikationsnachweise, z.B. Buchführungskenntnisse erforderlich.

Das BVerfG hat diese Nachweise mit Hinweis auf die Berufsfreiheit des Art. 12 GG für verfassungswidrig erklärt.
Man muss nicht jeder Empfehlung blind folgen. Unser Rechtssystem geht von einem mündigen, entscheidungsfähigen Bürger aus.
Ja nee is klar.

Manchmal ist selbst mir der Elfenbeinturm des deutschen Rechts zu hoch.

Wie weit weg von der gelebten Realität "in der Bronx" ist unser Rechtssystem eigentlich wirklich?
Das Bonner Grundgesetz ist unverändert in Kraft. Eine deutsche Reichsverfassung, eine kommissarische Reichs-Regierung oder ein kommissarisches Reichsgericht existieren ebenso wenig, wie die Erde eine Scheibe ist. (AG Duisburg 26.01.2006)
juggernaut
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Re: ES IST VORBEI :) :) :)

Beitrag von juggernaut »

Zafilutsche hat geschrieben:Also wenn ein dritter (Auch ein Finanzamt) nicht auf Geldzahlungen warten will/kann, dann kann ein Unternehmer sich doch einen Zwischenkredit bei einer Bank holen. Wenn das Geschäft doch gut läuft, will so eine Bank doch sehr gerne mitverdienen. Nur bei fehlender Solvenz wird bei der Geldbeschaffung harpern.
also mit dieser logik habe ich jetzt das kleine problem, dass ich nicht mitkomme.

wenn jemand seine steuern nicht bezahlen kann, dann hapert es wohl offensichtlich mit der solvenz, sonst würde er ja seine steuern bezahlen. und zur bank zu gehen und um einen "zwischenkredit" bitten, um steuern zu bezahlen - muhahaha ... wie realitätsfremd ist DAS denn? ganz im gegenteil, wenn unternehmer U zu seiner bank B geht und ihr sagt, er könne seine steuern nicht bezahlen, gesellt er zum gläubiger FA auch noch die vormals ruhige B dazu. und selbst wenn B nicht gleich selbst in panik verfällt und den stöpsel zieht, finanziert keine bank gerne steuernachzahlungen. ergo: das seiner bank zu sagen, so blöd kann eigentlich keiner sein.

jayb hat geschrieben:@juggernaut: ich will nicht abstreiten, dass das Finanzamt in vielen Fällen Initiator eines Insolvenzantrages ist, aber das passiert nicht von heute auf morgen.
es geht nicht darum, dass das FA den antrag stellt. dann ist ja wohl sowieso alles zu spät. grösste probleme aus meinem erfahrungsschatz
(1) ist die recht hohe zins- und säumniszuschlagslast (die ja an und für sich im interesse der allgemeinheit OK sind), die dazu führen, dass das abstottern halt schwierig wird,
(2) die fehlende rücksichtnahme des FA auf die aktuelle liquidität,
(3) das `rummachen mit angeblicher nichtanerkennung, blafasel, blafasel.

das ist zu gefühlten 80% natürlich das versagen der politik, aber von da ist man das mittlerweile ja gewohnt. blende ich also den bereich aus, der durch schlampige gesetze, unzuverlässige zukunftsregeln, handwerklich beschissene durchführungsverordnungen und den deutschen drang nach gründlicher, ordentlicher, 110%iger gerechtigkeit, auch wenn zich beamte damit beschäftigt werden, das zu ermitteln; dann bleiben 20% übrig, die durch - sagen wir: fehlendes augenmass des handelnden - finanzbeamten verursacht werden.



und damit du ein beispiel hast, was ich meine:
handwerker H hat sich gerade als hausmeister selbständig gemacht. als angestellter hat er 20.000 angespart. er hat seinen job gekündigt und hat diese 20.000 so eingeplant, dass er davon zwei notwendige gerätschaften für 15.000 (netto) anschaffen muss, von den verbleibenden 5.000 will er 3-5 monate sparsam leben, weil er sich denkt, dass es solange dauert, bis er die ersten einnahmen auf dem konto hat - schließlich muss ein auftrag ausgeführt, eine rechnung geschrieben und vom kunden bezahlt werden, bis man von dem geld auch brötchen kaufen kann. los geht´s, er kauft am 15.01. die maschinen, bezahlt 17.850,00 (!, brutto) und vor-anmeldet die USt unter gleichzeitiger geltendmachung der vorsteuer. normal gilt: am 25.02. ist die kohle da, der StPfl selbst muss ja ebenfalls zu diesem tag bezahlen. d.h., für die obige rechnung des H ändert sich liquiditätsmässig nichts wesentliches, denn am 28.02. sollte sein finanzplan ja (wieder) hinhauen. soweit alles i.O., msogar mit den steuern.

dumm nur, dass der finanzbeamte das anders sieht: er bezweifelt, dass die maschinen wirklich da sind (soweit OK) und ordnet eine nachschau an (wegen mir auch noch OK). bis dahin gibt´s natürlich die 2.850,00 nicht ausgezahlt, is´ ja klar. allerdings hat der außenprüfer, daer nachsehen soll, ob die maschinen wirklich da sind, erst im juli einen termin frei, gibt schließlich viele steuerpflichtige, die überprüft werden müssen - und bis juli gibt´s eben die knapp 3.000 nicht ... H, dessen finanzplan nun gar nicht mehr aufgeht, weil diese 2.850,00 ja eigentlich als "überbrückungsgeld" gedacht waren, hat von seinen 5.000 jetzt aber schon 2.000 ausgegeben (januar, februar), und für märz hat er noch 150,00, für april nix, und bis juli ??? da geht auch kunden anrufen nicht, sind ja noch nicht so viele da ...


wenn H jetzt hopps geht, bevor er richtig angefangen hat - wer glaubst du, ist schuld daran? und erzähle mir keiner was von überlastunbg und es sind doch nur so wenige da - ich kenne haufenweise finanzbeamte, und auch wenn sich´s gegenüber vor 10 jahren verschlechtert hat, sterben die alle nicht an herzinfarkt und sind beim neuesten eierfon die ersten in der schlange, weil´s dafür sonderurlaub gibt. davon, dass man auch beim FA auch eine verantwortung gegenüber den teilweise hart kämpfenden steuerpflichtigen bürgern hat, die letztlich den lohn finanzieren - keine spur, der bürger ist der feind, der sowieso nur die steuer bescheisst.

und das erlebe ich täglich - ob das jetzt vorsteuer ist oder salopp festgesetzte EST-vorauszahlungen, ganz egal. ich habe arbeitsplätze und existenzen wegfallen sehen, das reicht für eine ganze kleinstadt.


und H ist ja noch nicht mal bis dahin gekommen, viel spass mit der abschreibung der maschine (linear, degressiv?) udn den sich dazu täglich ändernden gesetzen, verordnungen, gerichtsentscheidungen, nichtanwendungserlässen und rückwirkenden gesetzesänderungen zu haben, die äußerst zuverlässig verhindern, dass man "einfach das erforderliche geld für die steuer zurücklegen könnte", wie angestellte arbeitnehmer dann oberschlau anzumerken pflegen, obwohl sie - wegen des steuerabzugs vom lohn - von all diesen dingen überhaupt ekien ahnung haben: man kann schlicht und einfach nicht heute berechnen, wieviel steuern man für das jahr 2012 zuürcklegen muss, wenn man die erklärung juni 2013 macht und seinen bescheid ende 2013 bekommt. da steht dann nämlich mit sicherheit ganz dick "überraschung!" drauf (und ja, da kann das FA in den seltensten fällen etwas dafür).
Zuletzt geändert von juggernaut am 11.05.12, 09:46, insgesamt 1-mal geändert.
juggernaut
Redfox hat geschrieben:Das ist ein Irrtum. Beamte arbeiten nicht. Sondern ... machen sonstwas. Aber arbeiten tun sie nicht.
Ronny1958
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Re: ES IST VORBEI :) :) :)

Beitrag von Ronny1958 »

wenn H jetzt hopps geht, bevor er richtig angefangen hat - wer glaubst du, ist schuld daran? und erzähle mir keiner was von überlastunbg und es sind doch nur so wenige da - ich kenne haufenweise finanzbeamte, und auch wenn sich´s gegenüber vor 10 jahren verschlechtert hat, sterben die alle nicht an herzinfarkt und sind beim neuesten eierfon die ersten in der schlange, weil´s dafür sonderurlaub gibt. davon, dass man auch beim FA auch eine verantwortung gegenüber den teilweise hart kämpfenden steuerpflichtigen bürgern hat, die letztlich den lohn finanzieren - keine spur, der bürger ist der feind, der sowieso nur die steuer bescheisst.
Na,

ham wa noch ein Vorurteil vergessen?

Man man, das strotzt ja nur so vor Sachlichkeit was Sie sich da ausdenken ....
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Re: ES IST VORBEI :) :) :)

Beitrag von juggernaut »

Ronny1958 hat geschrieben:Man man, das strotzt ja nur so vor Sachlichkeit was Sie sich da ausdenken ....
willst du aktenzeichen?

da ich die örtliche schuldnehilfe e.V. berate, kann ich das alles belegen - mit ausnahme vllt des sarkastischen tons, den ich mir nach 15 berufsjahren allerdings leider nicht mehr abgewöhnen kann. allerdings ist H leider nicht nur ein fiktives beispiel, sondern leider nur zu real und nicht alleine.
juggernaut
Redfox hat geschrieben:Das ist ein Irrtum. Beamte arbeiten nicht. Sondern ... machen sonstwas. Aber arbeiten tun sie nicht.
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Re: ES IST VORBEI :) :) :)

Beitrag von Ronny1958 »

Ich kenne ebenso massenhaft Rechtsanwälte, denen die Zulassung entzogen werden müßte, weil sie einerseits immer noch braun denken (vereinzelte) andererseits ihre Mandanten aus Dummheit und Faulheit abzocken (viel mehr als die braundenker), ohne dass diese armen Menschen sich dagegen wehren können. Und diese Anwälte erkennen selbst die eigene Unzulänglichkeit nicht, meinen sie können einen mit Massen an Papier erschlagen, weil sie zum sauberen Arbeiten zu doof sind.

Und jetzt?

Haben wir beide unsere Vorurteile ausgestauscht und sind keinen Schritt weiter.
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Re: ES IST VORBEI :) :) :)

Beitrag von juggernaut »

Ronny1958 hat geschrieben:Haben wir beide unsere Vorurteile ausgestauscht und sind keinen Schritt weiter.
sie vergessen den klitzekleinen unterschied, dass der (finanz)beamte hoheitliche gewalt ausübt. es steht mir, anders als beim braunen rechtsanwalt, leider nicht frei, mir einfach einen anderen zu suchen.

oh, und natürlich gibt es auch finanzbeamte, die ihren job sehr ernst und gewissenhaft ausüben.
aber meines wissens - und hier bin ich dann doch darauf angewiesen, das richtig ist, was mir meine gesprächspartner aus dem örtlichen finanzamt erzählen - interessiert das intern keine sau.
juggernaut
Redfox hat geschrieben:Das ist ein Irrtum. Beamte arbeiten nicht. Sondern ... machen sonstwas. Aber arbeiten tun sie nicht.
Redfox

Re: ES IST VORBEI :) :) :)

Beitrag von Redfox »

Ronny1958 hat geschrieben:Dafür ist hinterher, wenns Kind im Brunnen liegt, sowohl der Verwaltungsaufwand wie auch das Elend größer, aber immerhin verdient ein dann ganzer Berufszweig seinen Lebensunterhalt mit den Privatinsolvenzen.

Ist also möglicherweise beabsichtigt?
Kann ich nicht sagen, aber dann ist Deutschland jedenfalls ein schweres Pflaster. Deutsche neigen offenbar nicht dazu sich selbständig zu machen --> http://www.welt.de/wirtschaft/article13 ... esten.html
Ronny1958
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Re: ES IST VORBEI :) :) :)

Beitrag von Ronny1958 »

oh, und natürlich gibt es auch finanzbeamte, die ihren job sehr ernst und gewissenhaft ausüben.
aber meines wissens - und hier bin ich dann doch darauf angewiesen, das richtig ist, was mir meine gesprächspartner aus dem örtlichen finanzamt erzählen - interessiert das intern keine sau.
Nun ja, was soll der Finanzbeamte machen?

Ist er korrekt, macht er mglw. einen wirtschaftlichen Dünbrettbohrer fertig.

Ist er nicht korrekt, begeht er ein Dienstvergehen.

Oder er wird, wie in Hessen die Steuerprüfer, als Querulant rausgemobbt?
sie vergessen den klitzekleinen unterschied, dass der (finanz)beamte hoheitliche gewalt ausübt.
Nun, der Braundenker bezeichnet sich selbst als Organ der Rechtspflege.
Der Bürger erkennt die heiße Luft oftmals gar nicht, die manche Organe der Rechtspflege produzieren.

Deswegen ist diese Option:
es steht mir, anders als beim braunen rechtsanwalt, leider nicht frei, mir einfach einen anderen zu suchen.
graue Theorie.

-----

Gleichwohl:

Ein Großteil der erwähnten Unternehmenspleiten beruhen nicht auf mangelhaften Leistungen eines Finanzbeamten, sondern vielmehr auf gnadenloser wirtschaftlicher Inkompetenz des Gewerbetreibenden.

Und möglicherweise auch noch falscher Beratung durch Organe der Rechtspflege.

-----

Nein, ich bin kein Finanzbeamter.

@Redfox:
Die Klientel die ich meine war ganz sicher nicht Gegenstand dieser Untersuchung.
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Re: ES IST VORBEI :) :) :)

Beitrag von juggernaut »

Ronny1958 hat geschrieben:Ein Großteil der erwähnten Unternehmenspleiten beruhen nicht auf mangelhaften Leistungen eines Finanzbeamten, sondern vielmehr auf gnadenloser wirtschaftlicher Inkompetenz des Gewerbetreibenden.
zugestanden.
Ronny1958 hat geschrieben:Und möglicherweise auch noch falscher Beratung durch Organe der Rechtspflege.
(wenn du, wegen dem finanzamt, auch die steuerberatenden berufe hinzufügst, ebenfalls) zugestanden.

grund #1 hat sich der betroffene dann selbst zuzuschreiben, grund #2 ist sicher pech, allerdings ist man im leben nun mal nicht davor gefeit, auf dummköpfe zu treffen. hier ging´s aber um grund #3.
oder anders: die tatsache, dass auch X ein mörder ist, entschuldigt Y keineswegs :)


irgendeinen grund muss es haben, dass, wie RedFox schreibt, deutsche sich ungern selbständig machen. sicher gibt es da mentalitätsunterschiede (plakativ: deutsche haben´s gern unriskant, und deutsche honorieren das "ich-versuchs-mal" nicht, deutsche sind recht gerne neidisch, etc.), aber es gibt auch - meinethalben als ausdruck dieser unterschiede oder neigungen - eben auch nix von "oben" dazu. gesellschaftliche meinungen lassen sich lenken, wenn man es versucht. bezogen auf´s finanzamt (und eigentlich die wirtschaft ganz allgemein) gilt m.E., dass die spielregeln im verzweifelten versuch, "gerecht" zu sein und "missbrauch" zu verhindern, immer komplizierter werden und deshalb sicherlich derzeit auf 1 steuerzahlenden bürger 1 finanzbeamter kommt, 1 beamter, der sich neue steuergesetze ausdenkt, und natürlich 1 oder 2 steuerberater / rechtsanwälte, die das zu durchkreuzen versuchen, nicht zu vergessen der 1/2 richter, der das alles auch noch ordentlich auf seine verfassungs- und sonstige mäßigkeit hin kontrolliert.

das ist aber vom system so angelegt, und unsere helden in der politik haben alle viel zu wenig ahnung, um da auch nur den versuch zu unternehmen, dranzugehen. und ja, auch das volk ist schuld, weil das auch viel zu wenig ahnung hat, um den richtigen zu wählen - wenn es denn den richtigen gäbe, denn in unserem parteiensystem werden ja nur die weichgespülten wendehälse nach oben geschwappt, die, die es immer allen recht machen wollen und deshalb am besten gar nix machen, methode kohl sozusagen. ich bin recht sicher, dass auch finanzbeamte einen riesne frust schieben und sich nur mit dem gedanken, dass der staat ja nun mal geld brauche, über waser halten - obgleich immer weniger zu sehen ist, wofür der staat das viele geld eigentlich braucht, denn die örtliche schule wird nicht saniert, die strasse vor der haustür ist auch ein einziges loch, und auch ansonsten zahle ich überall selbst, sogar für einen feuerwehr- oder notarzteinsatz. gleichzeitg sieht man, wie der gross-beschiss durchgewunken wird, finanzsektor sage ich nur. ich hätt´ sie alle pleite gehen lassen, so ist das in der marktwirtschaft - wer nix taugt, muss gehen, für meinen handwerkermeister H gilt das ja auch. der allerdings musste pleite gehen, weil er nicht fix genug seinen teil zur rettung irgendeiner bank aufbrachte, die in guten zeiten ihren unproduktiven (!) mitarbeitern soviel zahlte, dass die nur ein jahr hätten arbeiten brauchen (und das ja sogar dann zahlen muss, wenn es der bank schlecht geht, siehe aktuell).

aber egal.


Ronny1958 hat geschrieben:Nein, ich bin kein Finanzbeamter.
das musstest du sicherheitshalber doch noch mal erwähnen ? :)
juggernaut
Redfox hat geschrieben:Das ist ein Irrtum. Beamte arbeiten nicht. Sondern ... machen sonstwas. Aber arbeiten tun sie nicht.
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Re: ES IST VORBEI :) :) :)

Beitrag von Gammaflyer »

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