Ersteres nervt mich auch permanent, Letzteres glaube ich nicht mal. Ich erinnere mich, wie es viele Jahre lang bei jedem Erdbeben irgendwo auf der Welt dann in den Nachrichten hieß, es habe eine Stärke von soundsoviel "auf der nach oben offenen" Richter-Skala gehabt. Man hörte niemals "Richter-Skala" ohne dieses "nach oben offene". (Konsequenterweise hätte es in jedem Wetterbericht heißen müssen, dass morgen eine Temperatur von (z.B.) 10 Grad auf der nach oben offenen Celsius-Skala erwartet wird.)Wenn man sich nur anschaut, mit welcher Penetranz das "rechtspopulistische" vor der AfD-Nennung steht, kann man schon vermuten, dass es sich um Redaktionsvorgaben handelt.
Bei der Richter-Skala hat das mittlerweile nachgelassen. Bei (manchen) Parteien ist es immer noch die Regel. Ich halte das für journalistische Gedankenlosigkeit - so hat man das formuliert, als die Partei neu und den Lesern vielleicht noch unbekannt war, und so formuliert man das immer so weiter, ohne Rücksicht darauf, dass mittlerweile wohl wirklich jeder Zeitungsleser die Partei kennt und sich seine - wie auch immer geartete - Meinung dazu gebildet haben dürfte.
Ich stimme insoweit PurpleRain im anderen Thread zu: Viele Adjektive sind einfach schlechter Journalismus.
Gruß,
moro