Messe trotz COVID-19 nicht abgesagt-strafbar?

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Jurinator
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Messe trotz COVID-19 nicht abgesagt-strafbar?

Beitrag von Jurinator »

In einer deutschen Metropole findet eine Messe mit tausenden Ausstellern aus rund 150 Ländern statt.
Das fördert die Ausbreitung eines hochansteckenden Virus, die zT tödlich ist und gegen den es noch keine Impfung gibt und der sich weltweit ausbreitet.

Liegt in der Durchführung eine Straftat? Körperverletzung funktioniert ja nicht: Virus als Täter und Messeveranstalter als Gehilfe.... :roll:
Gefährdung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung gibt es... wer weiss Genaueres?

Der Veranstalter macht das ja sehenden Auges, er könnte absagen, aber zieht das durch aus überwiegend finanziellen Gründen.
Das wird (u.U.) sogar sehr viele zusätzliche Todesfälle zur Folge haben, vor dem Hintergrund der ganz aktuellen neuen Informationen über die Ausbreitung in der Welt.
ExDevil67
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Re: Messe trotz COVID-19 nicht abgesagt-strafbar?

Beitrag von ExDevil67 »

Mit der Argumentation dürften sie im Winter keine Messe abhalten. Auf das Konto der Grippe dürften allein in D schon mehr Todesfälle gehen als das von COVID-19 weltweit.
fodeure
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Re: Messe trotz COVID-19 nicht abgesagt-strafbar?

Beitrag von fodeure »

Jurinator hat geschrieben: 22.02.20, 19:43Das wird (u.U.) sogar sehr viele zusätzliche Todesfälle zur Folge haben,
Die hat der Grippevirus auch, der für einen gesunden Menschen weitaus gefährlicher als der Corona-Virus ist. Aufgrund der jährlich grassierenden Grippe wurde in Deutschland noch keine Veranstaltung abgesagt. Warum sollte das jetzt wegen des Corona-Virus gemacht werden?

Und nein, natürlich ist es nicht strafbar, daß die Veranstaltung nicht abgesagt wird.
Jurinator
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Re: Messe trotz COVID-19 nicht abgesagt-strafbar?

Beitrag von Jurinator »

Gegen Grippe gibt es zB eine Impfung. Sie meinen also die aktuellen Berichte seien nur Panikmache? Bei Grippe braucht kein hoher Prozentsatz Beatmungsgeräte die auch in entwickelten Ländern nur in relativ winziger Stückzahl existieren.
Fraglich ist auch, ob Grippe derart hochansteckend ist, vgl. aktuelle Berichte über hunderte Infizierte auf jeweils einem Kreuzfahrtschiff etc.etc.
Jurinator
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Re: Messe trotz COVID-19 nicht abgesagt-strafbar?

Beitrag von Jurinator »

fodeure hat geschrieben: 22.02.20, 20:11…. der Grippevirus auch, der für einen gesunden Menschen weitaus gefährlicher als der Corona-Virus ...
Das bezweifle ich wenn sogar Krankenhausdirektoren sterben und soweit ich in ARD oder war es ZDF hört auch massenhaft chinesische Ärzte.
FM
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Re: Messe trotz COVID-19 nicht abgesagt-strafbar?

Beitrag von FM »

Man müsste dann allerdings auch den Karneval absagen, den Bahn- und Busverkehr einstellen, die Hochschulen schließen, die Einkaufszentren usw. - also wohl eine umfassende Ausgangssperre.
Jurinator
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Re: Messe trotz COVID-19 nicht abgesagt-strafbar?

Beitrag von Jurinator »

ExDevil67 hat geschrieben: 22.02.20, 20:07 Mit der Argumentation dürften sie im Winter keine Messe abhalten. Auf das Konto der Grippe dürften allein in D schon mehr Todesfälle gehen als das von COVID-19 weltweit.
Die gleiche Argumentation wäre: "Der da macht noch viel mehr Körperverletzungen als ich, also darf ich das auch."
ExDevil67 hat geschrieben: 22.02.20, 20:07...Auf das Konto der Grippe dürften allein in D schon mehr Todesfälle gehen als das von COVID-19 weltweit.
Welche Zeiträume vergleichen Sie? Das Virus tauchte in China im Dezember auf. Gehen Sie mal davon aus, dass es eine sehr hohe Dunkelziffer an Erkrankten gibt, auch da sich die Tests mittlerweile als sehr unzuverlässig erwiesen haben. Zuverlässige Diagnostik ist scheinbar nur die Lungen"durchleuchtung" (CT oder irgendsowas)
Zuletzt geändert von Jurinator am 22.02.20, 21:08, insgesamt 1-mal geändert.
Jurinator
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Re: Messe trotz COVID-19 nicht abgesagt-strafbar?

Beitrag von Jurinator »

FM hat geschrieben: 22.02.20, 20:21... also wohl eine umfassende Ausgangssperre.
Genau das passiert in grossen Bezirken Chinas und ohne Erfolg! (Die Zahlen sind ja noch geschönte Zahlen einer Diktatur)
Was sagt Ihnen Das?!?
FM
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Re: Messe trotz COVID-19 nicht abgesagt-strafbar?

Beitrag von FM »

Kann ja jeder für sich so machen, zuhause bleiben und auch wenn der Postbote klingelt nicht aufmachen. Und eben zu keiner Messe gehen.
Celestro
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Re: Messe trotz COVID-19 nicht abgesagt-strafbar?

Beitrag von Celestro »

Jurinator hat geschrieben: 22.02.20, 19:43 Der Veranstalter macht das ja sehenden Auges, er könnte absagen, aber zieht das durch aus überwiegend finanziellen Gründen.
Das wird (u.U.) sogar sehr viele zusätzliche Todesfälle zur Folge haben, vor dem Hintergrund der ganz aktuellen neuen Informationen über die Ausbreitung in der Welt.
Es gibt nur ein paar wenige Infektionen in Deutschland. Warum sollte man dann so eine Messe deswegen absagen?

P.S. Ihrer Argumentation nach, müsste man sämtlichen Schul- / Hochschulbetrieb jetzt einstellen. Sonst noch Wünsche?
Jurinator
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Re: Messe trotz COVID-19 nicht abgesagt-strafbar?

Beitrag von Jurinator »

Celestro hat geschrieben: 22.02.20, 21:12...Es gibt nur ein paar wenige Infektionen in Deutschland.
Es gibt den Virus ja auch erst seit Dezember und erst in China. Ausserdem wird fast Niemand von dort der hier reinkommt getestet. Die konnten noch im Januar ungehindert in Frankfurt osÄ aus dem Flieger spazieren und nach hause. Aussserdem sind die Tests extrem unzuverlässig.
Celestro hat geschrieben: 22.02.20, 21:12...P.S. Ihrer Argumentation nach, müsste man sämtlichen Schul- / Hochschulbetrieb jetzt einstellen. Sonst noch Wünsche?
Schulen braucht man, eine ITB ist nicht existenznotwendig für die Bevölkerung.
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Re: Messe trotz COVID-19 nicht abgesagt-strafbar?

Beitrag von Evariste »

Man kann sicher lange darüber diskutieren, wie man am besten mit so einer Bedrohung umgeht.

Aber die Frage bezog sich auf die Strafbarkeit, und dies lässt sich mit "Nein" beantworten. Der Veranstalter hat in Bezug auf die Gesundheit seiner Gäste keine umfassende Garantenstellung. Solange er alle geltenden Vorschriften und eventuelle behördliche Auflagen beachtet, macht er sich mit der Veranstaltung nicht strafbar.
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Re: Messe trotz COVID-19 nicht abgesagt-strafbar?

Beitrag von ktown »

MIr war nicht bewusst, dass die Teilnehmer einer Messe so vertraglich geknebelt werden, dass sie trotz der Gefahrenlage zur einer Teilnahme an dieser Messe gezwungen werden können.
Weiterhin scheint der Messebetreiber die Besucher wahllos auf der Straße zu entführen um sie dann auf dem Messegelände gegen ihren Willen fest zu halten.
Alles, was ich schreibe, ist meine private Meinung.

Gesetze sind eine misslungene Kreuzung aus dem Alphabet und einem Labyrinth.
"Durch Heftigkeit ersetzt der Irrende, was ihm an Wahrheit und an Kräften fehlt" Zitat Goethe
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Re: Messe trotz COVID-19 nicht abgesagt-strafbar?

Beitrag von Froggel »

Jurinator hat geschrieben: 22.02.20, 20:16
fodeure hat geschrieben: 22.02.20, 20:11…. der Grippevirus auch, der für einen gesunden Menschen weitaus gefährlicher als der Corona-Virus ...
Das bezweifle ich wenn sogar Krankenhausdirektoren sterben und soweit ich in ARD oder war es ZDF hört auch massenhaft chinesische Ärzte.
Sie können bezweifeln, was Sie wollen. Es gibt Fakten, die etwas anderes sagen, zum Beispiel hier, und da geht es nur um die Grippewelle 2017/2018, oder auch hier. Weltweit sterben jedes Jahr zwischen 290 000 bis 650 000 Menschen am Influenzavirus – trotz Impfmöglichkeit. Da kommt das Coronavirus bei Weitem nicht heran.
Jurinator hat geschrieben: 22.02.20, 20:13Gegen Grippe gibt es zB eine Impfung.
Sie vergessen (oder wissen es vielleicht nicht), dass eine Impfung nur im Vorwege die Möglichkeit beinhaltet, nicht an Grippe zu erkranken. Dazu muss aber der gegebene Impfstoff genau auf das Virus, mit dem man sich angesteckt hat, abgestimmt sein. Da das Virus aber nun einmal die Angewohnheit hat, zu mutieren, passt der Impfstoff der alten Impfung oft schon nicht mehr zu dem neuen oder einem anderen Virus:
Das lästige an der Grippeimpfung: Sie muss in jeder neuen Influenzasaison erneuert werden
...
Das Robert-Koch-Institut (RKI) empfiehlt als besten Zeitraum für die jährliche Grippeimpfung die Monate Oktober und November. Bis der Körper einen ausreichenden Schutz vor der Virusinfektion aufgebaut hat, dauert es etwa 14 Tage. Generell bietet eine Impfung keinen Schutz zu 100 Prozent. Man kann auch trotz Impfung an Grippe erkranken, und zwar wenn der Grippeimpfstoff nicht zu den zirkulierenden Viren passt oder man sich bereits vor der Impfung beziehungsweise innerhalb der 14 Tage bis zum vollen Wirkeintritt der Impfung mit Grippe infiiziert hat.
Quelle
Sehr interessant hierzu auch dieser Artikel.

Die Medien haben leider die Angewohnheit, wirksam Panik zu verbreiten. Dass die Menschen auf ein neues Virus so überzogen reagieren, entfaltet keinerlei Rechtswirkung und ich empfinde das auch nicht als wünschenswert. In China mögen, bei der extremen Bevölkerungsdichte in Wuhan und den schlimmen Erfahrungen mit dem H5N1-Virus, solche Maßnahmen als gerechtfertigt angesehen werden, aber die gesamte restliche Welt darf dadurch nicht zum Stillstand kommen. Und dass auf Messen Erreger verbreitet werden, sollte jedem Teilnehmer und Besucher klar sein – das ist ähnlich wie in jedem öffentlichen Verkehrsmittel. Sehr wahrscheinlich ist, dass ein Nutzer oder Besucher dann z.B. mit dem Influenzavirus in Kontakt kommt, aber niemand käme auf die Idee, deswegen einen Flughafen zu sperren, ein Schiff unter Quarantäne zu setzen oder eine Messe abzusagen.

Gesetzlich werden in § 6 des Infektionsschutzgesetzes alle meldepflichtigen Erkrankungen aufgeführt, die möglicherweise auch eine Quarantäne einzelner Personen zur Folge haben können. Die Liste kann ergänzt werden. Letztendlich geht es darum eine epidemische Ausbreitung zu verhindern, aber so lange das Robert-Koch-Institut die Lage nicht als gefährlich einstuft (siehe deren Aufgaben in § 4 IfSG), werden weiterhin Messen stattfinden und fleißig Krankheitserreger dabei ausgetauscht :kopfstreichel:
Ich bin kein Jurist.
- alle Angaben ohne Gewähr -
Jurinator
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Re: Messe trotz COVID-19 nicht abgesagt-strafbar?

Beitrag von Jurinator »

Die Mobilfunkmesse in Barcelona wurde für diesen Monat abgesagt.

Wegen der möglicherweise schwerwiegendsten Folgen für die Weltbevölkerung bei Ausbreitung hielte ich den Verzicht auf eine Reisemesse mit tausenden Veranstaltern aus rund 150 Ländern (Deren Ziel ist übrigens die Förderung des weltweiten Reisens) für absolut angemessen. Einfach weil ein Verzicht -gemessen an den unleugnbaren Risiken- praktisch Nichts kostet.
Von mir aus soll der Statt den Ausstellern eine Zahlung überweisen, also einen teilweisen Schadensersatz.
Der WHO-Chef sagt, dass wenn die internationale Gemeinschaft jetzt nicht „hart“ gegen das Virus vorgehe, werde sie vor einem „schwerwiegenden Problem“ stehen. (Berliner Zeitung gestern Seite 30) Und die ITB macht zeitgleich ohne Not eine kräftige Durchmischung eines Teiles der Weltbevölkerung. Das ist einfach nicht richtig. Auch wenn es sein k a n n , dass dieser Virus doch nicht so gefährlich ist.

PS: Gibt ja sicherlich nur eine Handvoll Flugzeuge /Woche aus China nach Deutschland, und dann nicht aus den Krisenregionen. Wie bitteschön soll sich dass innerhalb von 10 Wochen da in Deutschland ausbreiten? Es heisst NICHTS, dass ausserhalb Chinas die Zahlen bis heute gering sind.
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