Macht ein allgemeines Tempolimit von 160 km/h auf deutschen Autobahnen Sinn?

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Detlev N.
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Macht ein allgemeines Tempolimit von 160 km/h auf deutschen Autobahnen Sinn?

Beitrag von Detlev N. »

Auto fahren ist nun mal gefährlich. Das ist unbestritten. Wenn man es tut, sollte man die Gefahren jedoch gegeneinander abwägen, um nicht zu falschen Tempolimits zu gelangen. Die Unfallzahlen belegen, dass auf Landstraßen die Zahl der Unfälle - pro gefahrener Wegstrecke - ca. 10-mal größer ist als auf Autobahnen.

Insbesondere ist die Schwere der Unfälle auf Landstraßen deutlich höher!

Woran liegt das? Auf Landstraßen beträgt die Differenzgeschwindigkeit zwischen 2 Fahrzeugen typischer Weise 200 km/h. Auf Autobahnen liegt die Differenzgeschwindigkeit zwischen den Fahrzeugen typischer Weise bei 50 km/h. Wollte man diese Differenzgeschwindigkeit auch auf Landstraßen sicherstellen, müsste man dort ein Tempolimit von 25 km/h festlegen.

Selbst innerorts beträgt die Differenzgeschwindigkeit noch 100 km/h. Wollte man solch eine Differenzgeschwindigkeit auf Autobahnen erreichen, müsste man dort 180 km/h fahren.

Falls bei einigen der Groschen noch nicht gefallen sein sollte: Auf Autobahnen gibt es keinen Gegenverkehr. Anders als auf Landstraßen sind dort alle möglichen Hindernisse wie z.B. Bäume und Brückenpfeiler durch Leitplanken gesichert.

Wollte man auf Autobahnen die gleiche maximale Differenzgeschwindigkeit wie auf Landstraßen festlegen, müsste das Tempolimit auf Autobahnen 280 km/h betragen.

Die deutschen Verkehrsforschungsinstitute empfehlen ein allgemeines Tempolimit von 160 km/h auf Autobahnen. Dies wäre auch mein Vorschlag.

Man hatte probeweise auf einigen geraden Autobahnstrecken ein Tempolimit von 100 km/h festgelegt. Die Verkehrsforscher beobachteten jedoch im Anschluss an diese Maßnahmen eine deutliche Zunahme der Unfallzahlen auf diesen Teilstrecken.

In den USA hat man dies schon in den 1980-er Jahren festgestellt und das allgemeine Tempolimit von 55 auf 70 Meilen/h auf geraden Highway-Strecken erfolgreich erhöht.

Ich hoffe, ich habe hiermit den vielen Tempo-100-Fanatikern, die meinen, etwas Gutes zu tun, indem sie andere am Schnellerfahren hindern, den Boden unter den Füßen weggezogen. Da es sich bei solchen Menschen allerdings um Blockierdrängler also Psychopathen handelt, werden sie, wie es ihre Art ist, auch diesen Widerspruch - zu ihrer Traumwelt - einfach verdrängen.
ExDevil67
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Re: Macht ein allgemeines Tempolimit von 160 km/h auf deutschen Autobahnen Sinn?

Beitrag von ExDevil67 »

Detlev N. hat geschrieben: 13.03.23, 12:53 Man hatte probeweise auf einigen geraden Autobahnstrecken ein Tempolimit von 100 km/h festgelegt. Die Verkehrsforscher beobachteten jedoch im Anschluss an diese Maßnahmen eine deutliche Zunahme der Unfallzahlen auf diesen Teilstrecken.
Gibt's auch Daten zu den Unfallursachen auf diesen Testabschnitten im Vergleich zu anderen Autobahnstücken? Die Aussage allein das es mehr Unfälle gab sagt wenig aus wenn z.B: das mehr an Unfällen sich auf Raser zurückführen lässt die die zulässige Höchstgeschwindigkeit ignorieren.
Detlev N.
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Re: Macht ein allgemeines Tempolimit von 160 km/h auf deutschen Autobahnen Sinn?

Beitrag von Detlev N. »

Ich gehörte nicht zu den Verkehrsforschern, sondern habe nur einen Sprecher von ihnen in der Sendung „planet-wissen“ zitiert.
Die Hauptunfallursache auf langen Autobahnteilstrecken ist die hypnotisierende Wirkung des Autofahrens. Dieser berühmte Sekundenschlaf stellt sich nach einiger Zeit auch bei völlig ausgeruhten Menschen ein.
Da ich früher viel auf Autobahnen unterwegs war, kenne ich diesen Effekt. Alle meine Bekannten kennen ihn auch.

Wie kommen Sie auf die Idee, dass es nach Einführung eines Tempolimits mehr „Raser“ geben könnte?
Evariste
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Re: Macht ein allgemeines Tempolimit von 160 km/h auf deutschen Autobahnen Sinn?

Beitrag von Evariste »

Der Beitrag ist ein bisschen aus der Zeit gefallen. Mittlerweile geht es beim Thema "Tempolimit" nicht mehr nur um die Frage der Verkehrssicherheit, sondern um die Frage, wieviel CO2 der Verkehr produziert.

Der Luftwiderstand eines Fahrzeugs wächst mit dem Quadrat der Geschwindigkeit. Das führt dazu (wie allgemein bekannt), dass schnelles Fahren zu einem höheren Treibstoffverbrauch pro gefahrenem km und damit auch zu einem höheren CO2-Ausstoß führt. Wenn man danach geht, wäre das amerikanische Limit von 55 mph (ca. 88 km/h) geradezu ideal, weil sich bei dieser Geschwindigkeit Rollwiderstand und Luftwiderstand "ungefähr" die Wage halten (hängt vom Gewicht und vom cw-Wert des Autos ab). Wieviel man "on top" erlaubt (oder gar keine Begrenzung einführt), ist letzten Endes eine politische Entscheidung.
ExDevil67
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Re: Macht ein allgemeines Tempolimit von 160 km/h auf deutschen Autobahnen Sinn?

Beitrag von ExDevil67 »

Detlev N. hat geschrieben: 13.03.23, 13:43 Die Hauptunfallursache auf langen Autobahnteilstrecken ist die hypnotisierende Wirkung des Autofahrens. Dieser berühmte Sekundenschlaf stellt sich nach einiger Zeit auch bei völlig ausgeruhten Menschen ein.
Da ich früher viel auf Autobahnen unterwegs war, kenne ich diesen Effekt. Alle meine Bekannten kennen ihn auch.
Das sollte aber unabhängig von der erlaubten Geschwindigkeit sein.
Detlev N. hat geschrieben: 13.03.23, 13:43 Wie kommen Sie auf die Idee, dass es nach Einführung eines Tempolimits mehr „Raser“ geben könnte?
Weil dann jeder der schneller als es das Tempolimit erlaubt fährt einer ist und ich es schon für möglich halte das es mehr gefährliche Situationen gibt weil Fahrer A der mit erlaubten 100 km/h rechts fährt und einen LKW überholen will nachlässiger wird beim Blick nach hinten weil er schon die erlaubte Höchstgeschwindigkeit fährt und damit ihn in der Theorie keiner überholen kann. Und selbst wenn es statistisch nicht häufiger kracht pro gefährlicher Situation, mehr gefährliche Situationen führen dann zu mehr Unfällen.
Detlev N.
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Re: Macht ein allgemeines Tempolimit von 160 km/h auf deutschen Autobahnen Sinn?

Beitrag von Detlev N. »

Evariste hat geschrieben: 13.03.23, 13:59 Der Beitrag ist ein bisschen aus der Zeit gefallen. Mittlerweile geht es beim Thema "Tempolimit" nicht mehr nur um die Frage der Verkehrssicherheit, sondern um die Frage, wieviel CO2 der Verkehr produziert.
Der Luftwiderstand eines Fahrzeugs wächst mit dem Quadrat der Geschwindigkeit.
Es ist fast alles richtig was Sie schreiben. Nur sollte man sich reelle Zahlen vor Augen führen.
Wieviel Prozent des CO2-Ausstoßes würden denn durch ein Tempolimit von 100 km/h eingespart werden?
Am unwirtschaftlichsten fahren Autos in den Städten. Hier und auf Landstraßen entsteht der größte Teil der von Autos verursachten CO2-Emmisionen.

Von wegen aus der Zeit gefallen! Wir rüsten doch mittlerweile auf E-Mobilität um. Jetzt bräuchten wir nur noch grünen Strom und die CO2-Diskussion bzgl. Autos wäre beendet.
Detlev N.
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Re: Macht ein allgemeines Tempolimit von 160 km/h auf deutschen Autobahnen Sinn?

Beitrag von Detlev N. »

ExDevil67 hat geschrieben: 13.03.23, 14:25Das sollte aber unabhängig von der erlaubten Geschwindigkeit sein.
Die hypnotisierende Wirkung tritt umso früher ein, je geringer das Tempo ist.
Gleichzeitig würde sich die Zeitdauer bis zu einem Ereignis – z.B. Erreichen einer Kurve –, auf das der Fahrer reagieren muss, vergrößern.

Das man sich bei einem Tempolimit vor einem Spurwechsel, nicht mehr über die jeweilige Schulter (auch die rechte!) blicken müsste, träumen Sie ja wohl nur, oder?
ExDevil67
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Re: Macht ein allgemeines Tempolimit von 160 km/h auf deutschen Autobahnen Sinn?

Beitrag von ExDevil67 »

Detlev N. hat geschrieben: 13.03.23, 14:54
Das man sich bei einem Tempolimit vor einem Spurwechsel, nicht mehr über die jeweilige Schulter (auch die rechte!) blicken müsste, träumen Sie ja wohl nur, oder?
Wo habe ich was von Schulterblick entfällt geschrieben?
Detlev N.
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Re: Macht ein allgemeines Tempolimit von 160 km/h auf deutschen Autobahnen Sinn?

Beitrag von Detlev N. »

ExDevil67 hat geschrieben: 13.03.23, 14:25 Weil dann jeder der schneller als es das Tempolimit erlaubt fährt einer ist und ich es schon für möglich halte das es mehr gefährliche Situationen gibt weil Fahrer A der mit erlaubten 100 km/h rechts fährt und einen LKW überholen will nachlässiger wird beim Blick nach hinten weil er schon die erlaubte Höchstgeschwindigkeit fährt und damit ihn in der Theorie keiner überholen kann. Und selbst wenn es statistisch nicht häufiger kracht pro gefährlicher Situation, mehr gefährliche Situationen führen dann zu mehr Unfällen.
Ich habs mal angefettet.
Ihren kompletten Satz über fast 3 Zeilen sollten Sie selbst nochmal lesen.
FM
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Re: Macht ein allgemeines Tempolimit von 160 km/h auf deutschen Autobahnen Sinn?

Beitrag von FM »

Detlev N. hat geschrieben: 13.03.23, 12:53 Man hatte probeweise auf einigen geraden Autobahnstrecken ein Tempolimit von 100 km/h festgelegt. Die Verkehrsforscher beobachteten jedoch im Anschluss an diese Maßnahmen eine deutliche Zunahme der Unfallzahlen auf diesen Teilstrecken.
Quelle?

Die hier war es offenbar nicht:
https://web.archive.org/web/20160402122 ... olimit.pdf
denn da sind die Ergebnisse gegenteilig.

Das Ergebnis in Kurzfassung S. 2 unten.
Detlev N.
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Re: Macht ein allgemeines Tempolimit von 160 km/h auf deutschen Autobahnen Sinn?

Beitrag von Detlev N. »

@FM
In der von mir erwähnten Fernsehsendung „planet-wissen“ wurde auch erwähnt, dass es Studien mit anderem Ergebnis gäbe.
Bei der von Ihnen zitierten Studie fällt mir auf, dass dort Unfall- und Zeitverlust-Kosten gegenübergestellt wurden.
Die Ermittlung von Unfallkosten erscheint mir nicht glaubwürdig. Der Aufwand hierfür wäre einfach viel zu hoch und deshalb praktisch nicht machbar.

Wenn ich es nicht übersehen habe, wurde die Streckenform in der Studie nicht berücksichtigt.
Auch heute gibt es an Autobahnkreuzen und teilweise Autobahn-Einmündungen Tempolimits von 120 oder sogar 100 km/h.
Diese dürfen im Vergleich natürlich nicht mitberücksichtigt werden.
Ein Vergleich darf sich natürlich nur auf Teilstrecken beziehen, die keine Unfallschwerpunkte enthalten, denn deren Tempolimits dürften ja auf keinen Fall entfernt werden.
Evariste
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Re: Macht ein allgemeines Tempolimit von 160 km/h auf deutschen Autobahnen Sinn?

Beitrag von Evariste »

Detlev N. hat geschrieben: 13.03.23, 14:38
Evariste hat geschrieben: 13.03.23, 13:59 Der Beitrag ist ein bisschen aus der Zeit gefallen. Mittlerweile geht es beim Thema "Tempolimit" nicht mehr nur um die Frage der Verkehrssicherheit, sondern um die Frage, wieviel CO2 der Verkehr produziert.
Der Luftwiderstand eines Fahrzeugs wächst mit dem Quadrat der Geschwindigkeit.
Es ist fast alles richtig was Sie schreiben. Nur sollte man sich reelle Zahlen vor Augen führen.
Wieviel Prozent des CO2-Ausstoßes würden denn durch ein Tempolimit von 100 km/h eingespart werden?
Das könnten Sie auch selbst recherchieren. Das Umweltbundesamt schreibt zu dem Thema:
2018 verursachten Pkw und leichte Nutzfahrzeuge auf Autobahnen in Deutschland Treibhausgasemissionen in Höhe von rund 39,1 Millionen Tonnen ⁠Kohlendioxid-Äquivalente⁠ (CO2-Äquivalente), der gesamte Verkehrssektor 163 Millionen Tonnen. Ein generelles Tempolimit von 120 km/h könnten die Treibhausgasemissionen beispielsweise um 2,6 Millionen CO2-Äquivalente reduzieren – das sind rund 6,6 Prozent der Emissionen von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen auf Autobahnen.
...
Für ein Tempolimit von 100 km/h ergäben sich sogar jährliche Treibhausgasminderungen in Höhe von 5,4 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalenten. [= ca. 13% Einsparung]
Detlev N. hat geschrieben: 13.03.23, 14:38 Am unwirtschaftlichsten fahren Autos in den Städten. Hier und auf Landstraßen entsteht der größte Teil der von Autos verursachten CO2-Emmisionen.
Mag sein, aber eine Reduzierung des Verkehrs in den Städten und auf den Landstraßen ist nicht zum Nulltarif zu haben.
Detlev N. hat geschrieben: 13.03.23, 14:38 Von wegen aus der Zeit gefallen! Wir rüsten doch mittlerweile auf E-Mobilität um. Jetzt bräuchten wir nur noch grünen Strom und die CO2-Diskussion bzgl. Autos wäre beendet.
Man könnte ja die E-Autos vom Tempolimit ausnehmen. :) Wobei die sowieso meist nicht schneller als 120 km/h fahren, weil sonst die Reichweite leidet.
Detlev N.
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Re: Macht ein allgemeines Tempolimit von 160 km/h auf deutschen Autobahnen Sinn?

Beitrag von Detlev N. »

@Evariste:
Die genannten 2,6 Millionen Tonnen CO2 sind nur ein – wie auch immer – ermittelter Schätzwert.
Die genannten 6,6 % Ersparnis beziehen sich nur auf PKW und leichte Nutzfahrzeuge und nur auf Autobahnen.

Der Vergleich sollte aber den gesamten Straßenverkehr berücksichtigen.
Dann wären es – laut den Zahlen der Studie - nur 1,6 %.
Dabei wären die LKWs aber dann immer noch nicht berücksichtigt.
Täte man dies, lägen die Einsparungen im Promille-Bereich.
So genau kann man Emissionen über große Flächen und ganze Jahre gar nicht reproduzierbar messen.
Detlev N.
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Re: Macht ein allgemeines Tempolimit von 160 km/h auf deutschen Autobahnen Sinn?

Beitrag von Detlev N. »

@Evariste:
Schaun Sie sich mal den Unfug auf
https://politikforen-hpf.net/showthread ... !/page4090
an. Da gibt es schon über 40.000 Beiträge zum Thema „Klimaschwindel“.
Wer anderer Meinung ist wird - wie z.B. @DNCBN - gesperrt.
FM
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Re: Macht ein allgemeines Tempolimit von 160 km/h auf deutschen Autobahnen Sinn?

Beitrag von FM »

Detlev N. hat geschrieben: 13.03.23, 17:21 @FM
In der von mir erwähnten Fernsehsendung „planet-wissen“ wurde auch erwähnt, dass es Studien mit anderem Ergebnis gäbe.
Bei der von Ihnen zitierten Studie fällt mir auf, dass dort Unfall- und Zeitverlust-Kosten gegenübergestellt wurden.
Nicht nur, auch Unfallzahlen. Aber klar, jede Studie kann auch falsch sein.

Sinnvoll wären vielleicht Vergleiche der Unfallhäufigkeit je gefahrenen Kilometer auf Autobahnen in Deutschland und in anderen ansonsten vergleichbaren Ländern, die aber ein Tempolimit haben - z.B. Österreich, Italien, Frankreich u.v.a.m. Natürlich wäre nach Unfallschwere zu unterscheiden (z.B. ob mit Toten oder nicht). Wahrscheinlich gibt es dazu Zahlen, ich kenne aber keine Quelle.

Zur erforderlichen Energie (aus der dann Treibstoffverbrauch und Abgase errechnet werden können) müssten physikalische Berechnungen ausreichen. Und da dürfte schon klar sein, dass die Fortbewegung einer bestimmten Masse über dieselbe Strecke mit höherer Geschwindigkeit zu höherem Verbrauch führt. Also dass ich mit demselben Auto für 100 km Strecke bei Tempo 100 vielleicht 5 Liter verbrauche, mit Tempo 160 aber deutlich mehr (ich rate mal 7 oder 8 Liter, aber begründete Zahlen kann ich dazu nicht nennen). Und je mehr Benzin man verbrennt, desto mehr Dreck kommt aus dem Auspuff raus.

Eine Lösungsmöglichkeit, um die Freiheit derjenigen zu erhalten die gerne schnell fahren, wäre vielleicht: Kfz-Steuer nach Geschwindigkeitsgrenze. Wer sich auf 120 km/h begrenzt (und dazu z.B. eine Plakette bekommt, die das anzeigt und auf dem Blitzerfoto zu sehen ist), zahlt die Kfz-Steuer wie bisher. Wer 150 km/h fahren möchte, zahlt 1.000 Euro mehr im Jahr und bekommt eine andere Plakette. Wer überhaupt keine Begrenzung will, zahlt 2.000 Euro mehr. Das Geld wird dann für Ausgleichsmaßnahmen verwendet, z.B. die Förderung erneuerbarer Energien oder das Anpflanzen von Bäumen. Muss man eben ausrechnen, wieviel nötig ist, die genannten Beträge sind nur ein Beispiel.

Aber auch diese Lösung würde nur das Abgasproblem betreffen, nicht das Unfallrisiko. Wenn mich einer tötet weil er mit 220 km/h fahren wollte hilft es mir auch nichts, dass er dafür höhere Steuern zahlen musste.

Übrigens ist in Deutschland sogar Tempo 300 möglich. Nicht überall, aber z.B. auf Strecken wie Nürnberg-München oder Frankfurt-Köln. Man muss halt statt dem Auto den ICE nehmen.
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