Hündin mit 9 Mon. schwere HD beidseits, Kreuzbandriss bds.

Recht rund ums Tier

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Megazicklein
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Hündin mit 9 Mon. schwere HD beidseits, Kreuzbandriss bds.

Beitrag von Megazicklein »

Hallo Forumsteilnehmer,

eine rechtliche Frage zu folgendem Sachverhalt.

Frau G. kauft sich Feb. 09 einen Welpen bei einem Züchter, der einem ordentlichen Verband angehört für viel Geld, mit Papieren, Gesundheitszeugnis etc.

Der Hund verweigerte von Anfang an jedes Futter, sogar rohes Fleisch :(
Frau G. lies den Hund untersuchen Blutbild etc. Organisch alles in Ordnung.
Allerdings läuft die Hündin ab und zu sehr komisch und kommt nach dem schlafen mit den Hinterläufen nicht mehr hoch.
Frau G. bringt den Hund in eine Tierklinik, dort die erste Schockdiagnose, Kreuzbandriss beidseits, kein Unfall, sondern Zuchtfehler, die Hündin war zu dem Zeitpunkt 9 Monate alt.
Es erfolgte ein Röntgen der Hüfte, nächster Schock, HD beidseits schwer.
Also Hintenrum ist der Hund mit 9 Monaten total kaputt.
Frau G. teilt dies dem Züchter mit, er überweist ihr 400 Euro für die Kreuzband-Operationen, eine kostet 700 Euro.
Mittlerweile sind beide Knie operiert, kosten ca. 1500 Euro, bei der letzten OP am 20.01. wurde die Hüfte nochmals geröngt, 2. Klinik, gleiche Meinung nur diesmal schon Arthrose in der li. Hüfte. Hündin heute 14 Monate alt.
Mittlweile hat Frau G. erfahren, das ein anderer Hundehalter ebenfalls einen Hund aus der gleichen Zuchtlinie hat und dieser hat auch schwere HD.
Nun überlegt sich Frau G. rechtliche Schritte einzuleiten, nur die Frage, hat dies überhaupt eine Chance?
Ihr geht es nicht um die Kosten, das Geld wird sie wahrscheinlich nie wieder sehen und die Hüften kosten im schlimmsten Fall auch nochmal 2000 Euro pro Seite, aber dem Züchter sollte man das Handwerk legen.
Mittlerweile ist der Züchter zu einem anderen Verband gewechselt, da der Verband vorher die HD Untersuchung als Pflicht bei dieser Rasse gemacht hat. Warum wechselt ein Züchter, wenn keiner seiner Hunde HD hat dann?

Um möglichst viele Infos würde ich mich sehr freuen.

Grüße
Claudia
Dummerchen
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Re: Hündin mit 9 Mon. schwere HD beidseits, Kreuzbandriss bd

Beitrag von Dummerchen »

Megazicklein hat geschrieben: Mittlerweile ist der Züchter zu einem anderen Verband gewechselt, da der Verband vorher die HD Untersuchung als Pflicht bei dieser Rasse gemacht hat. Warum wechselt ein Züchter, wenn keiner seiner Hunde HD hat dann?
Warum fuehrt ein Verband eine Routineuntersuchung auf HD ein, wenn dies kein rassespezifisches Problem ist?
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Aileen
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Beitrag von Aileen »

Kreuzbandriss beidseits, kein Unfall, sondern Zuchtfehler
Kreuzbandriss als Zuchtfehler habe ich noch nicht gehört. Sowas entsteht normalerweise durch Fehlbelastung, Unfall, zuviel Gewicht usw.
er überweist ihr 400 Euro für die Kreuzband-Operationen, eine kostet 700 Euro.
Ist doch wenigstens etwas.
Nun überlegt sich Frau G. rechtliche Schritte einzuleiten
Und wie soll das von statten gehen? Dazu müsste der Züchter vorsätzlich mit kranken Hunden gezüchtet haben. Dies dürfte schwer nachzuweisen sein. Es bleibt lediglich die Möglichkeit, die Höhe des Kaufpreises einzuklagen. Mehr wird heute kaum ein Richter zugestehen, falls überhaupt. Oder wurde die Kostenübernahme für die OP durch den Züchter erklärt?
Sollte diese Erkrankung rassetypisch disponiert sein, sehen die Chancen ehr schlecht aus, da man bei bestimmten Rassen einfach mit bestimmten rassetyischen Krankheitsbildern rechnen muß.
aber dem Züchter sollte man das Handwerk legen.
Aufgrund eines oder zwei Krankheitsfälle wird der Züchter kaum ein Zucht- oder Hundehalteverbot bekommen.

[/quote]Mittlerweile ist der Züchter zu einem anderen Verband gewechselt, da der Verband vorher die HD Untersuchung als Pflicht bei dieser Rasse gemacht hat
Kann es vielleicht auch andere Ursachen haben, wenn der Züchter den Verein wechselt? Die Wahl eines Vereins steht jedem frei.
Ist diese o.g. gemachte Aussage denn beweisbar oder ist das nur eine Vermutung?
[/code]
Megazicklein
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Beitrag von Megazicklein »

Keine Ahnung wie das aussehen soll. Es ging einfach nur darum, das der Hund mit einem Gesundheitszeugnis gekauft wurde und der Hund schwer krank ist.

Zwei Kliniken bestätigen das die Kreuzbänder ein Zuchtfehler sind. Bänderschwäche, wenn schon ein TA sagt, man sollte sich da mal mit dem Züchter zusammen setzen. Di e Diagnose erfolgte im Alter von 9 Monaten, da ist noch nicht viel mit Fehlbelastung, die Hündin hat auch Untergewicht, daran kann es also nicht liegen. Die Hündin hat von Kauf an immer sehr sehr schlecht gefressen, mittlerweile wird von den Kliniken vermutet, das der Hund noch nie schmerzfrei war.

Der alte Verband teilte Frau G. mit, das alle dieser Rasse erst gewechselt haben, nachdem HD Kontrolle als Routine eingeführt wurde. Warum das so gemacht wurde, weiß ich nicht, kann es nur vermuten, das es wohl öfters der Fall war.

Der Großvater der Hündin hat HD und es wurde trotzdem gezüchtet, da sehe ich schon einen Vorsatz. Der Züchter von Frau G. sollte das auch wissen.


Weiter teilte der Züchter Frau G. mit, das eine Schwester ihrer Hündin ebenfalls HD hat, mit dieser wird nun auch gezüchtet, in einem Verband, der HD nicht kontrolliert.

Liebe Grüße
Claudia
Aileen
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Beitrag von Aileen »

das der Hund mit einem Gesundheitszeugnis gekauft wurde und der Hund schwer krank ist.
Kommt immer darauf an, was in einem Gesundheitszeugnis steht.
Di e Diagnose erfolgte im Alter von 9 Monaten
Hätte der Hund das schon früher gehabt, wäre er wohl kaum damit gelaufen.
Der Hund wurde doch bestimmt durch den eigenen Tierarzt nachgeimpft und auch dabei untersucht. Da hätte es doch auch schon auffallen müssen. Zumal ein HUnd, der schlecht frisst wohl öfter bei einem Tierarzt vorstellig wird.
Der alte Verband teilte Frau G. mit, das alle dieser Rasse erst gewechselt haben, nachdem HD Kontrolle als Routine eingeführt wurde
Der Großvater der Hündin hat HD und es wurde trotzdem gezüchtet, da sehe ich schon einen Vorsatz
Wenn das nicht untersucht wurde, woher weiß man das?
Weiter teilte der Züchter Frau G. mit, das eine Schwester ihrer Hündin ebenfalls HD hat, mit dieser wird nun auch gezüchtet, in einem Verband, der HD nicht kontrolliert.
Für mich persönlich widerspricht sich hier einiges in diesem Beitrag....
Yane
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Re: Hündin mit 9 Mon. schwere HD beidseits, Kreuzbandriss bd

Beitrag von Yane »

Dummerchen hat geschrieben:Warum fuehrt ein Verband eine Routineuntersuchung auf HD ein, wenn dies kein rassespezifisches Problem ist?
Im VDH ist HD-Röntgen generell Pflicht. Egal ob rassespezifisches Problem oder nicht. Und zwar nicht erst seit kurzem. Sondern seit fast 20 Jahren.

Ausnahme sind maximal die sehr kleinen Rassen. Da sind dann andere Untersuchen Pflicht.

Genauso Untersuchung auf Augenkrankheiten. Und auch nicht erst seit gestern.
Kreuzbandriss beidseits, kein Unfall, sondern Zuchtfehler,
Hmm - ich habe während meines Studiums und bis heute nichts davon gehört, dass Kreuzbandriss vererbt wird.
Was sein könnte ist, dass die Kreuzbänder aufgrund Fehlbelastung durch die Hüftgelenksdysplasie und eine generelle "Bänderschwäche" so sehr belastet waren, dass bereits kleinere "Unfälle", die Hund normalerweise locker weggesteckt hätte, zum Reissen der Kreuzbänder führte. Aber das wird man hier über's Forum sicher nicht klären können.

Sind Frau G. die Untersuchungsergebnisse der Elterntiere bekannt?
der einem ordentlichen Verband angehört für viel Geld, mit Papieren, Gesundheitszeugnis etc.
Gesundheitszeugnis? Kein vernünftiger Züchter gibt ein Gesundheitszeugnis in Form einer Gesundheitsgarantie aus.
Man kann höchstens die Gesundheit zum Zeitpunkt der Übergabe bestätigen. Alles andere .... wie will der Züchter das wirklich wissen?

Und was für ein Verband ist das, der jetzt erst HD-Untersuchungen zur Pflicht macht? Verbände kann jeder gründen. Papiere kann jeder ausstellen. Das hat also nichts zu sagen.

Welche rechtlichen Schritte sollen denn eingeleitet werden?
Erstattung der TA-Kosten? Das mag evtl. noch hinhauen von wegen Gewährleistungsrecht usw. Da sollte Frau G mit einem entsprechenden Anwalt sprechen.
Zuchtverbot für den Züchter? Wie soll das vonstatten gehen? Dazu müsste man nachweisen können, dass dieser bewusst in Kauf nimmt, kranke Hunde zu züchten. Dann könnte man ggf. mit §11b Tierschutzgesetz kommen. Aber - dass der Grossvater HD hatte (woher weiss man das überhaupt, wenn doch bisher keine Untersuchungspflicht bestand), ist da nicht unbedingt aussagekräftig.
Werner
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Beitrag von Werner »

Ich finde es toll das es noch wirkliche Tierliebhaber gibt die ihr Tier mit sehr großem finanziellen Aufwand plegen. OP´s kosten logisch sehr viel Geld, zumindest relativ gesehen. Was eine mögliche Klage gegen den Züchter bringen soll, kann? Vermutlich wird ein möglicher Anspruch wenn überhaupt auf die Höhe des Kaufpreises beschränkt sein.
Aileen
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Beitrag von Aileen »

Was eine mögliche Klage gegen den Züchter bringen soll, kann?
Vermutlich wird das gar nichts bringen, da ein Kreuzbandriss keine angeborene Sache ist.
ABCD
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Beitrag von ABCD »

Megazicklein hat geschrieben:Keine Ahnung wie das aussehen soll. Es ging einfach nur darum, das der Hund mit einem Gesundheitszeugnis gekauft wurde und der Hund schwer krank ist.

Kein seriöser VDH Züchter gibt ein Gesundheitszeugnis


Der Großvater der Hündin hat HD und es wurde trotzdem gezüchtet, da sehe ich schon einen Vorsatz. Der Züchter von Frau G. sollte das auch wissen.
Welche HD ? HD I , II , A, B , C ??
In manchen Vereinen ist Zucht mit HD / C noch erlaubt.
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