Ausbildung / Jurastudium
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Ausbildung / Jurastudium
Hallo,
ich bin neu hier und man kann ja auch Fragen bzgl. des Jurastudium, der Ausbildung und auch einer Weiterbildung stellen. Ich mache momentan mein Fachbabi im "Schwerpunkt: Verwaltung und Rechtspflege". Meine erste Frage ist, ob man beim Bund auch in Verwaltungsberufe für eine Ausbildung gehen kann? Bei der Homepage bekam ich weder Hilfe noch Antworten. Und meine zweite Frage: Wie ist das wenn ich dann auch mein Fachabi habe, gibt es da die Möglichkeit danach ein Jurastudium zu machen?
Für eine Aufklärung, Hilfe oder Ratschläge wäre ich sehr Dankbar.
MFG Herr Hiller
ich bin neu hier und man kann ja auch Fragen bzgl. des Jurastudium, der Ausbildung und auch einer Weiterbildung stellen. Ich mache momentan mein Fachbabi im "Schwerpunkt: Verwaltung und Rechtspflege". Meine erste Frage ist, ob man beim Bund auch in Verwaltungsberufe für eine Ausbildung gehen kann? Bei der Homepage bekam ich weder Hilfe noch Antworten. Und meine zweite Frage: Wie ist das wenn ich dann auch mein Fachabi habe, gibt es da die Möglichkeit danach ein Jurastudium zu machen?
Für eine Aufklärung, Hilfe oder Ratschläge wäre ich sehr Dankbar.
MFG Herr Hiller
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Re: Ausbildung / Jurastudium
Meinen Sie mit "beim Bund" eine Verwaltungslaufbahn bei der Bundeswehr oder bei Behörden der Bundesrepublik?
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Re: Ausbildung / Jurastudium
Der "Bund" als Zivilverwaltung der Bundeswehr wird heute vorrangig durch die Bundesoberbehörden "Bundesamt für Personalmanagement der Bundeswehr" und das "Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr" repräsentiert.
Als richtige Bundesoberbehörden sind neben den Bundesministerien in erster Linie das Auswärtige Amt, das Bundesverwaltungsamt und das Bundesamt für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen als Ansprechpartner zu nennen.
Große Arbeitgeber im Bundesbereich sind dann noch die Arbeitsverwaltung und danach alles was als Bundespolizei oder Zoll Uniformm trägt.
Was will der angehende Kollege tatsächlich?
Als richtige Bundesoberbehörden sind neben den Bundesministerien in erster Linie das Auswärtige Amt, das Bundesverwaltungsamt und das Bundesamt für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen als Ansprechpartner zu nennen.
Große Arbeitgeber im Bundesbereich sind dann noch die Arbeitsverwaltung und danach alles was als Bundespolizei oder Zoll Uniformm trägt.
Was will der angehende Kollege tatsächlich?
Das Bonner Grundgesetz ist unverändert in Kraft. Eine deutsche Reichsverfassung, eine kommissarische Reichs-Regierung oder ein kommissarisches Reichsgericht existieren ebenso wenig, wie die Erde eine Scheibe ist. (AG Duisburg 26.01.2006)
Re: Ausbildung / Jurastudium
Nicht zu vergessen der größte europäische Versicherungsträger - die DRV Bund - bei dem das genannte Fachabi zum Studium an der "Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung - Fachbereich Sozialversicherung" berechtigen dürfte.Ronny1958 hat geschrieben:Große Arbeitgeber im Bundesbereich sind dann noch die Arbeitsverwaltung und danach alles was als Bundespolizei oder Zoll Uniformm trägt.
MfG
Old Piper
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Behörden- und Gerichtsentscheidungen sind zwar oft recht mäßig, aber meistens rechtmäßig.
Old Piper
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Re: Ausbildung / Jurastudium
Entschuldigung, hatte ich echt nicht auf dem Schirm
Das Bonner Grundgesetz ist unverändert in Kraft. Eine deutsche Reichsverfassung, eine kommissarische Reichs-Regierung oder ein kommissarisches Reichsgericht existieren ebenso wenig, wie die Erde eine Scheibe ist. (AG Duisburg 26.01.2006)
Re: Ausbildung / Jurastudium
Geschenkt - das hat kaum jemand, der nicht direkt mit der Nase darauf gestoßen wird.
MfG
Old Piper
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Re: Ausbildung / Jurastudium
Hallo,Old Piper hat geschrieben:Nicht zu vergessen der größte europäische Versicherungsträger - die DRV Bund - bei dem das genannte Fachabi zum Studium an der "Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung - Fachbereich Sozialversicherung" berechtigen dürfte.Ronny1958 hat geschrieben:Große Arbeitgeber im Bundesbereich sind dann noch die Arbeitsverwaltung und danach alles was als Bundespolizei oder Zoll Uniformm trägt.
die FH oder HS Bund bietet viel mehr:
http://www.fhbund.de/nn_14912/DE/04__FH ... __nnn=true
Ausgebildet werden also die Beamten des gehobenen Dienstes. Alle "Flüchtlingsrelevanten" Ressorts müssten aktuell eigentlich dringend Personal suchen."Für die Ausbildung der Bundesbeamtinnen und Bundesbeamten des gehobenen Dienstes ist die Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung als nichtrechtsfähige
Körperschaft und ressortübergreifende staatliche Einrichtung des Bundes zuständig."
Zentraler Lehrbereich,
Fachbereich Allgemeine Innere Verwaltung und
Fachbereich Nachrichtendienste -
Abteilung Verfassungsschutz,
Brühl
Fachbereich Auswärtige Angelegenheiten,
Berlin
Fachbereich Bundespolizei,
Lübeck
Fachbereich Bundeswehrverwaltung,
Mannheim
Fachbereich Finanzen,
Münster
Fachbereich Kriminalpolizei,
Wiesbaden
Fachbereich Landwirtschaftliche Sozialversicherung,
Kassel
Fachbereich Nachrichtendienste -
Abteilung Bundesnachrichtendienst,
München
Fachbereich Sozialversicherung,
Berlin / Bochum
Fachbereich Wetterdienst,
Langen / Fürstenfeldbruck
Wenn es der höhere Dienst, ab A 13 aufwärts sein soll, ist beim Bund ein Jurastudium + Referendariat (Volljurist, 2 Examen) Grundvoraussetzung. Der Bachelor reicht nicht.
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Re: Ausbildung / Jurastudium
Das ist schon richtig, dass die zentrale Ausbildungsstelle alles was beim Bund an Bedarf besteht ausbildet.
Benötigt man nicht trotz allem eine Anstellungsbehörde?
Benötigt man nicht trotz allem eine Anstellungsbehörde?
Das Bonner Grundgesetz ist unverändert in Kraft. Eine deutsche Reichsverfassung, eine kommissarische Reichs-Regierung oder ein kommissarisches Reichsgericht existieren ebenso wenig, wie die Erde eine Scheibe ist. (AG Duisburg 26.01.2006)
Re: Ausbildung / Jurastudium
Ronny1958 hat geschrieben:Das ist schon richtig, dass die zentrale Ausbildungsstelle alles was beim Bund an Bedarf besteht ausbildet.
Benötigt man nicht trotz allem eine Anstellungsbehörde?
Ja, sicher, die Anwärter studieren mit Beamtenstatus:
http://www.fhbund.de/nn_14874/DE/01__St ... __nnn=true
Aber "Bund" bedeutet auch mindestens bundesweite Versetzbarkeit. Manchen kommt das entgegen, Andere sind örtlich fest verwurzelt. Das muss man sich vorher reiflich überlegen, ob man die oft mehrfachen Umzüge sich und/oder der Familie zumuten kann und will.
Dafür sind die Aufgaben beim Bund extrem spannend, vielseitig und anspruchsvoll. Von AA bis Zoll, Bundestag usf. Je nach Ressort ist das System nach "oben" extrem durchlässig, gut möglich, dass man irgendwann bei einer obersten Bundesbehörde oder bei einem Verfassungsorgan landet.
Ob man das möchte, ob einem das entspricht, muss man selber entscheiden. Die Länder, die Kommunen gibt es schliesslich auch noch, wenn es der öD sein soll.
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Re: Ausbildung / Jurastudium
Wenn mich beim Bund eines gereizt hätte, wäre es der Auswärtige Dienst gewesen.
Dafür waren aber die familiären Verhältnisse im Weg, und ich denke auch meine
Sprachkenntnisse nicht so prickelnd.
---
Ich stand nach meiner aktiven Bundeswehrzeit vor der Wahl:
Bundesverwaltung oder Landesverwaltung,
und aufgrund der gemachten Erfahrungen während der Bundeswehrzeit mit dem bundesweiten Einsatzradius, entschied ich mich für die Landesverwaltung.
Vor 10 Jahren gefiel es dann meinem Dienstherrn, die Aufgabe an der ich arbeitete in die Kommunalverwaltung zu geben. Seither bin ich zwangsweise Kommunalbeamter geworden.
Dafür waren aber die familiären Verhältnisse im Weg, und ich denke auch meine
Sprachkenntnisse nicht so prickelnd.
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Ich stand nach meiner aktiven Bundeswehrzeit vor der Wahl:
Bundesverwaltung oder Landesverwaltung,
und aufgrund der gemachten Erfahrungen während der Bundeswehrzeit mit dem bundesweiten Einsatzradius, entschied ich mich für die Landesverwaltung.
Vor 10 Jahren gefiel es dann meinem Dienstherrn, die Aufgabe an der ich arbeitete in die Kommunalverwaltung zu geben. Seither bin ich zwangsweise Kommunalbeamter geworden.
Das Bonner Grundgesetz ist unverändert in Kraft. Eine deutsche Reichsverfassung, eine kommissarische Reichs-Regierung oder ein kommissarisches Reichsgericht existieren ebenso wenig, wie die Erde eine Scheibe ist. (AG Duisburg 26.01.2006)
Re: Ausbildung / Jurastudium
Zu Fischer's Zeiten hatte ich ein wenig mit dem AA zu tun. Das Klima war gar nicht gut, um nicht zu sagen hundsmiserabel. Und es gibt viele Botschaften in Ländern, wo man nicht unbedingt leben möchte. Die schönen Stellen sind begehrt.Ronny1958 hat geschrieben:Wenn mich beim Bund eines gereizt hätte, wäre es der Auswärtige Dienst gewesen.
...
Ob Sie da glücklich geworden wären, wer weiss, trauern Sie dem nicht nach. Wie es sich jetzt in der Ära Steinmeier entwickelt hat, weiss ich aber nicht. Damals kam das "Leitbild des kooperativen Führungsstils" jedenfalls unter die Räder.
http://www.welt.de/print-welt/article56 ... eholt.html
Re: Ausbildung / Jurastudium
Es muss nicht unbedingt Jura sein - es gibt auch jede Menge andere Fakultäten, die im höheren Dienst tätig werden.freemont hat geschrieben:Wenn es der höhere Dienst, ab A 13 aufwärts sein soll, ist beim Bund ein Jurastudium + Referendariat (Volljurist, 2 Examen) Grundvoraussetzung. Der Bachelor reicht nicht.
MfG
Old Piper
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Re: Ausbildung / Jurastudium
Zu Fischers Zeiten war auch die Rechtmäßigkeit des Handelns im Ausw. Dienst abhanden gekommenfreemont hat geschrieben:Zu Fischer's Zeiten ......Ronny1958 hat geschrieben:Wenn mich beim Bund eines gereizt hätte, wäre es der Auswärtige Dienst gewesen.
...
Sollten wir aber hier nicht fortführen...
Das Bonner Grundgesetz ist unverändert in Kraft. Eine deutsche Reichsverfassung, eine kommissarische Reichs-Regierung oder ein kommissarisches Reichsgericht existieren ebenso wenig, wie die Erde eine Scheibe ist. (AG Duisburg 26.01.2006)
Re: Ausbildung / Jurastudium
Old Piper hat geschrieben:Es muss nicht unbedingt Jura sein - es gibt auch jede Menge andere Fakultäten, die im höheren Dienst tätig werden.freemont hat geschrieben:Wenn es der höhere Dienst, ab A 13 aufwärts sein soll, ist beim Bund ein Jurastudium + Referendariat (Volljurist, 2 Examen) Grundvoraussetzung. Der Bachelor reicht nicht.
Ja, das stimmt schon, ich denke vor allem an die Volkswirte und die Lehrer.
Gefragt war hier aber Jura. Das ist strategisch auch die bessere Entscheidung, wenn es der öD sein soll. Deutlich mehr Stellen, deutlich größeres Aufgabenspektrum, deutlich mehr Optionen.
Die Frage ist ja nicht, was will ich studieren, die Frage ist, was will ich mal werden. Die meisten Führungspositionen im öD sind den Juristen vorbehalten.
Und es soll ja vorkommen, dass man es sich während des Studiums anders überlegt. Verwaltung, Anwalt, StA, Richter, Wirtschaft, Forschung, Lehre, das ist ein extrem breites Spektrum.
Aber, das darf man nicht verschweigen, das muss einem ganz klar sein, bevor man den Weg einschlägt: Nur mit gehobenen Prädikatsexamina stehen alle Optionen offen, sonst bleibt nur der Anwaltsberuf. Und das Prädikat ist schwer, sehr schwer zu erreichen, das ist harte Arbeit:
https://de.wikipedia.org/wiki/Pr%C3%A4dikatsexamen
Die Zahlen sind alt, aber daran hat sich nichts Wesentliches geändert. Und die zahllosen Abbrecher sind darin nicht enthalten.In Bayern erreichten beispielsweise in der Ersten Staatsprüfung 2008 10,7 % der Bewerber ein großes Prädikatsexamen (Note vollbefriedigend), in Nordrhein-Westfalen hingegen 14,3 %.[4] Die Notenstufe „gut“ wird relativ selten (pro Jahrgang etwa 2–3 %) vergeben, „sehr gut“ sogar nur vereinzelt (pro Jahrgang 0,1 %–0,5 %).[5] Ein sog. Prädikatsexamen zumindest im zweiten Staatsexamen („vollbefriedigend“ oder besser) wird in der Mehrzahl der Bundesländer als Note für die Einstellung in den richterlichen bzw. staatsanwaltschaftlichen Dienst vorausgesetzt. Für die Einstellung in den höheren Verwaltungsdienst sind vielerorts zwei befriedigende Examina Voraussetzung.
Der Weg über den gehobenen Dienst, Anwärter, FH-Diplom, ist da bedeutend risikoärmer. Allerdings ist da bei A 13g, Oberamtsrat Schluß. Da steigen die Volljuristen am Anfang ein.
http://www.gesetze-im-internet.de/bbesg/__23.html
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Re: Ausbildung / Jurastudium
In unserem Hause sind einige Volljuristinnen zunächst mit befristeten Verträgen auf Niveau des gD eingestellt worden, weil wir keine Möglichkeit haben stellenmäßig den höheren Dienst anzubieten.
Möglicherweise übersteigt derzeit die Zahl der Absolventen, die Zahl der offenen Stellen und des Bedarfs?
Im Gegenzug haben wir etliche Kollegen im höheren Dienst, welche die "Ochsentour" vom mittleren Dienst aus angetreten haben.
Möglicherweise übersteigt derzeit die Zahl der Absolventen, die Zahl der offenen Stellen und des Bedarfs?
Im Gegenzug haben wir etliche Kollegen im höheren Dienst, welche die "Ochsentour" vom mittleren Dienst aus angetreten haben.
Das Bonner Grundgesetz ist unverändert in Kraft. Eine deutsche Reichsverfassung, eine kommissarische Reichs-Regierung oder ein kommissarisches Reichsgericht existieren ebenso wenig, wie die Erde eine Scheibe ist. (AG Duisburg 26.01.2006)
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