Dipl.-Sozialarbeiter hat geschrieben:Redfox hat geschrieben:...
1. Ist die Menschenwürde unabänderlich, oder unterliegt sie kulturellen Einflüssen?
2. Wenn sie unabänderlich sein sollte, haben wir die Möglichkeit, sie für alle Situationen zu erkennen?
3. Wenn beides ja, warum hat "Adenauer" dies (bei der Strafbarkeit homosexueller Handlungen oder der Gleichberechtigung von Mann und Frau) nicht erkannt und hätte er es erkennen müssen?
Zu 1: Nein - Ja
Ok, das ist tatsaechlich eine Antwort.
Wenn Menschenwuerde durch die Kultur bestimmt wird, was soll dann immer die Aufregung ob meienr vermeintlichen Ansichten?
Offensichtlich sind diese mit der Menschenwuerde vereinbar, ich muesste nur andere von meinen Ansichten ueberzeugen, dann wuerde sich mit der kultur auch ratzfatz das aendern was man unter Menschenwuerde versteht.
Abgesehen davon, kann ich nachweisen, dass die Ansicht, die Vereinbarkeit der Verfolgung von Homosexuellen mit der Menschenwuerde sei Kulturabhaengig zumindest in der heutigen Kultur eine marginale Minderheitenposition ist:
http://dip21.bundestag.de/dip21/btp/14/14140.pdf
"Vizepräsidentin Petra Bläss: Ich schließe die Aussprache.
Wir kommen zur Beschlussempfehlung des Rechtsausschusses
auf Drucksache 14/4894. Der Ausschuss
empfiehlt unter Buchstabe a) die Annahme des Antrags
der Fraktionen der SPD und des Bündnisses 90/Die Grünen
auf
Drucksache 14/2984 (neu) zur Rehabilitierung
der im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen in
der Ausschussfassung. Wer stimmt für diese Beschlussempfehlung?
– Wir stimmt dagegen? – Enthaltungen?
– Die Beschlussempfehlung ist
einstimmig angenommen."
http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/14/048/1404894.pdf
"a) den Antrag – Drucksache 14/2984 (neu) – in nachfolgender Fassung anzunehmen:
....
Unter Hinweis auf die historischen Bewertungen zum § 175 StGB, die in der
Plenardebatte anlässlich seiner endgültigen Streichung aus dem Strafgesetzbuch
im Jahre 1994 abgegeben wurden, bekennt der Deutsche Bundestag,
dass durch die nach 1945 weiter bestehende Strafdrohung homosexuelle Bürger
in
ihrer Menschenwürde verletzt worden sind.
"
Zwar bin ich mit vielen nicht einverstanden, was so im BT verzapft wird, aber es ist sehr lobenswert, dass eine Wischi-Waschi Menschenwuerde - 1957 war X mit Menschenwuerde vereinbar, 2000 ist es das nicht - dort keine einzige Stimme findet.
Dipl.-Sozialarbeiter hat geschrieben:
Zu 3: Adenauer hat zu seiner Zeit die richtigen Antworten gegeben - ansonsten lautet seine Hintertür
"Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern".
Wenn Adenauers antworten richtig waren, dann sind die Bestrebungen die Opfer, der durch Adnauers Gesetze verfolgten, zu entschaedigen falsch, da man niemanden entschaedigen muss, der aufgrund von rechtmaessigen Gesetzen bestraft wurde.
Dipl.-Sozialarbeiter hat geschrieben:
Damit wäre ich mit dem "carn-typischen Thread" eigentlich durch.
Ich finde es ziemlich irritierend, dass ich mehr oder weniger mit der Position, dass, inwieweit auch immer Menschenwuerde und Verfolgung von Homosexuellen vereinbar ist, die Vereinbarkeit sich 1957 und 2000 nicht nennenswert unterscheiden sollte, eine radikale oder laecherliche oder absurde Position vertrete. (das bedeutet wohl "carn-typischen Thread")