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Betrug

Verfasst: 03.06.16, 09:59
von -Peter87-
Hallo,
ich hoffe ich bin hier richtig und mir kann jemand helfen.
Dafür danke ich schonmal im Voraus.

Es handelt sich um folgende Angelegenheit:

Ich habe eine Frau kennengelernt mit der ich in einem Zeitraum von fast 3 Monaten so gut wie jeden Tag verbracht habe. Dazu gehörten auch Ausflüge und ein Urlaub. Diese Sachen habe ich immer mit der Kreditkarte bezahlt, da sie keine hatte und es so am einfachsten war.
Allerdings als ich das Geld von ihr zurück wollte, da kamen immer abstruse Ausreden. Diesbezüglich war ich immer etwas misstrauisch, aber bis zu einem gewissen Punkt wohl zu gutgläubig. Man kann sich gar nicht vorstellen wie oft angeblich Leute bei mir waren, denen sie das Geld geben hat um es mir zu geben, da waren auch ziemlich unglaubwürdige Lügen bei warum es dann doch nicht geklappt hat.
Aber naja irgendwann würde es mir zu bunt und ich habe mal nachforschen über sie gemacht und herausgefunden, dass im Prinzip ihre ganze Vergangenheit gelogen war, bzgl Herkunft, Arbeit usw.
Darüber hinaus hat sie auch immer gesagt sie hätte eine schwere Krankheit, bis heute ist es mir nicht möglich gewesen hundertprozentig herauszufinden ob das wahr ist. Für die Schwere der angeblichen Krankheit ging es ihr meiner Meinung nach zu gut und angebliche Operationen waren in der Art und Weise gar nicht durchführbar und sie hat sich immer viel zu schnell erholt.

Als ich dann irgendwann immer noch kein Geld gesehen hatte, habe ich sie auf meine Nachforschungen angesprochen, anfangs war sie geschockt, hat aber nachher alles zugeben, mit der Begründung sie hätte sich für ihre Arbeit und alles etwas geschämt und wollte ihren "Lebenslauf" etwas auf hübschen und da sie anfangs nicht dachte, dass das so lange mit uns geht, konnte sie nicht mehr zurück.
Im gleichen Gespräch sagte sie mir unter Tränen, dass die Ärzte ihr nur noch ein Paar Monate zum Leben geben würden, in der Situation kann man ja nicht sagen, dass glaub ich dir nicht, denn wenn es doch wahr wäre, wäre man ein riesengroßes Arschloch.
Nichtsdestotrotz glaube ich das nicht.

Auf jeden Fall wollte mir dann angeblich der Vater das Geld bringen, wozu es dann natürlich auch nicht gekommen ist.
Aber ich bezweifle, dass er überhaupt was davon weiß.

Die einzig wirklichen Beweise dafür, dass sie mir Geld schuldet und angeblich auch geben will habe ich in Messenger.

Meine Frage ist jetzt habe ich eine Chance mithilfe eines Anwalts meine Geld zurückzubekommen?
Dazu würde ich sie auch gerne wegen Betrugs oder so anzeigen.

Kann mir vielleicht jemand sagen was ich das für Chancen und Möglichkeiten habe??

Re: Betrug

Verfasst: 03.06.16, 10:12
von Tastenspitz
-Peter87- hat geschrieben:Kann mir vielleicht jemand sagen was ich das für Chancen und Möglichkeiten habe??
Die Möglichkeit ist wohl dann die zivilrechtliche Klage, die Chance dürfte aufgerundet bei "0" zu vermuten sein. Nicht nur weil die Dame vermutlich nichts hat, sondern auch, weil ihnen jeglicher Nachweis fehlt, dass sie diese Ausgaben für sie getätigt haben.

Re: Betrug

Verfasst: 03.06.16, 10:25
von -Peter87-
also ich wäre mir relativ sicher, dass die Eltern alles im Fall eines Verfahrens zahlen würden.
Also lassen weder dir geschrieben Nachrichten noch Reiseunterlagen als Beweis nutzen?

Re: Betrug

Verfasst: 03.06.16, 10:46
von webelch
Wenn man meint, dass man das Geld am Ende bekommen würde (auch gerne von den Eltern) kann man diese Forderung auf dem dafür vorgesehenen Weg geltend machen. Der Anfang wäre sicher ein Mahnbescheid. Der Gläubiger muss dann ggfs beweisen, dass es eine Absprache gegeben hat, aus der sich seine Forderung ableitet.

Re: Betrug

Verfasst: 03.06.16, 11:26
von -Peter87-
meine Frage wäre jetzt, würden Messengernachrichten überhaupt von einem Gericht als Beweis anerkannt?

Re: Betrug

Verfasst: 03.06.16, 11:35
von Tastenspitz
Wenn der Nachweis gelingt, dass der/die Beschuldigte das selber und nicht sonstwer das auf dem Handy getippt hat, möglicherweise.

Re: Betrug

Verfasst: 03.06.16, 11:42
von -Peter87-
sie hat ein Passwortgeschütztes Handy und hat es ja nicht nur einmal geschrieben sondern mehrmals zu an verschiedenen Tagen

Re: Betrug

Verfasst: 04.06.16, 07:54
von Tastenspitz
Wie gesagt. Möglicherweise....

Re: Betrug

Verfasst: 04.06.16, 08:47
von winterspaziergang
Natürlich kann man das zivilrechtlich verfolgen, hier nur einige Überlegungen aus der Schilderung.
-Peter87- hat geschrieben: Diese Sachen habe ich immer mit der Kreditkarte bezahlt, da sie keine hatte und es so am einfachsten war.
und dass das nur geliehen/vorgestreckt wurde, war klar abgesprochen? nachweisbar?
Als ich dann irgendwann immer noch kein Geld gesehen hatte, habe ich sie auf meine Nachforschungen angesprochen, anfangs war sie geschockt, hat aber nachher alles zugeben, mit der Begründung sie hätte sich für ihre Arbeit und alles etwas geschämt und wollte ihren "Lebenslauf" etwas auf hübschen und da sie anfangs nicht dachte, dass das so lange mit uns geht, konnte sie nicht mehr zurück.
Wenn die Unwahrheit im Privaten über Beruf und Co keinen direkten/nachweisbaren finanziellen Vorteil ergeben hat, kann das was erstmal zivilrechtlich nicht belangt werden.
Im gleichen Gespräch sagte sie mir unter Tränen, dass die Ärzte ihr nur noch ein Paar Monate zum Leben geben würden, in der Situation kann man ja nicht sagen, dass glaub ich dir nicht, denn wenn es doch wahr wäre, wäre man ein riesengroßes Arschloch.
Nö, wäre man nicht. Auch wenn jemand bald stirbt, ist es moralisch (und rechtlich) nicht gerechtfertigt, dass er sein Umfeld belügt und andere Menschen für sich zahlen lässt.
Die einzig wirklichen Beweise dafür, dass sie mir Geld schuldet und angeblich auch geben will habe ich in Messenger.
Kann mir vielleicht jemand sagen was ich das für Chancen und Möglichkeiten habe??
Schwer zu beurteilen, kommt drauf an, wie klar der Inhalt der Nachrichten ist.
Wenn die Dame so gut im Lügen ist, kann sie sich für kurze Bestätigungen, dass sie was schuldet, was einfallen lassen. Und wenn ihre schauspielerischen Talente gut sind, überzeugt sie vielleicht auch einen Richter. Bei einer Messenger kann man z.B. leicht sagen, dass man sich unter Druck gesetzt gefühlt hat. Dass er alles gezahlt habe und von einer Rückzahlung keine Rede gewesen sei und als es nicht mehr gut lief, wollte er auf einmal Geld sehen.

Wenn man davon ausgeht, dass die Eltern (die man kennt?) alles bezahlen, sobald ein Anwalt im Spiel ist, kann man das natürlich wagen.

Das Ganze hat übrigens nichts mit Gesellschafts- und Handelsrecht zu tun.

Re: Betrug

Verfasst: 04.06.16, 09:48
von SusanneBerlin
-Peter87- hat geschrieben:also ich wäre mir relativ sicher, dass die Eltern alles im Fall eines Verfahrens zahlen würden.
Genauso sicher wie Sie anfangs waren, dass die Bekannte Ihnen das ausgelegte Geld wieder gibt?
Sie haben doch nur die Aussage Ihrer Bekannten, dass der Vater zahlen würde, oder kennen Sie den persönlich? Was von den Versprechungen Ihrer Freundin zu halten ist, sollte ja mittlerweile bekannt sein.

Re: Betrug

Verfasst: 05.06.16, 17:40
von questionable content
Kurzfassung:

Falls sich aus Messenger-Nachrichten oder sonstigen Belegen eine Bestätigung des Sachverhalts ergibt, kann das problemlos als Beweis vorgelegt werden. Ob es aber tatsächlich ausreicht, um die Forderungen nach Grund und Höhe zu beweisen, ist eine andere Sache. Das hängt von vielen Details ab.

Es kann allerdings auch gut sein, dass mit Vorlage der Nachrichten gar nicht erst bestritten wird, dass es diese Absprache gab und die Forderungen gibt. Das bliebe abzuwarten.

All das hilft aber auch nichts, falls die Schuldnerin zahlungsunfähig wäre und niemand anderer ihre Schulden zahlen mag. Dann bleibt man auf allen Kosten des Rechtsstreits sitzen. Denn den finanziert man als Kläger vor.