Broker verkauft Aktien/Fonds der Kunden ohne Einverständnis

[Firestarter]

Hallo,

ich hätte gerne gewusst, ob es zu folgendem hypothetischen Fall Gesetze gibt und welche das wären:

Eine Person ist Kunde bei einem Broker. Im Depot befinden sich diverse Aktien und unteranderem der Fonds X. Der Broker informiert alle Kunden, dass der Fonds X ab sofort (nur bei diesem Broker!) nicht mehr handelbar ist und zu einem Stichtag (in 2 Wochen) alle Aktien der Kunden zum dann gültigen Kurs verkauft werden.

Da der Aktienkurs zu diesem Zeitpunkt im Minus ist, würde der Kunde dann einen erheblichen Verlust einfahren. Der Broker gibt keinen Grund an, warum der Fonds aus dem Angebot genommen wird.

Davon abgesehen, dass so ein Vorgehen natürlich eher geschäftsschädigend ist und die Kunden vergrault werden, würde mich interessieren, ob es hier einen gesetztlichen Rahmen und vielleicht Fristen für sowas gibt. Kann der Broker ohne das Einverständnis seiner Kunden und ohne einen nachvollziehbaren Grund die Aktien-Positionen der Kunden schließen, so dass diese finanzielle Verluste erleiden? Wie ist die Rechtslage?

Ich bedanke mich vorab für jeden sinnvollen Hinweis.

Viele Grüße

[Evariste]

der Fonds X ...
Der Broker gibt keinen Grund an, warum die Aktie aus dem Angebot genommen wird.

Was denn nun, Fonds oder Aktie?

[Firestarter]

der Fonds X ...
Der Broker gibt keinen Grund an, warum die Aktie aus dem Angebot genommen wird.

Was denn nun, Fonds oder Aktie?

Es handelt sich um einen Fonds. Genauer gesagt, ein ETF. Ich korrigiere es gleich noch. Danke für den Hinweis.

[FM]

Kommt auf den Vertrag an.

Weitere Frage wäre, welcher Schaden entsteht? Der Kunde kann die verkauften Anteile ja eine Sekunde später anderswo wieder kaufen. Oder innerhalb der 2 Wochen in ein anderes Depot übertragen.

[Firestarter]

Kommt auf den Vertrag an.

Weitere Frage wäre, welcher Schaden entsteht? Der Kunde kann die verkauften Anteile ja eine Sekunde später anderswo wieder kaufen. Oder innerhalb der 2 Wochen in ein anderes Depot übertragen.

Danke für Deine Antwort. Deine Frage nach dem entstandenen Schaden hat mir erstmal klar gemacht, dass ich das falsch betrachtet habe.

Der Schaden, der entsteht, sind ja eigentlich nur die beim Kauf angefallenen Gebühren und der Spread (Differenz zwischen Kaufpreis und Verkaufspreis).

[FM]

Denkbar wäre es schon, dass ein Broker bestimmte Fonds nicht im Angebot hat bzw. auch herausnimmt. Z.B. wenn sie nur an Börsenplätzen gehandelt werden, an denen er nicht (mehr) tätig ist. Oder aufgrund von Ethikrichtlinien. Oder anderes. Aber wie gesagt, je nachdem was im Vertrag steht, den man mit dem Unternehmen hat.

[ktown]

Was ich noch nicht so ganz verstehe.
Broker:

Der Broker ist im Finanzwesen der Anglizismus für einen Finanzdienstleister, der im Auftrag von Anlegern die Vermittlung von Handelsobjekten übernimmt und dafür überwiegend Börsen nutzt.

Wenn ich meinem Depot also Aktien bzw. Fonds habe die ein Broker nicht mehr in seinem Portefeuille hat, dann kann das mir doch schnuppe sein, bevor ich sie verkaufen will. Der Broker hat da keinen Zugriff.

Oder geht es hier um einen Investmentfond der nun Aktien aus seinem Spektrum verkauft weil er nicht mehr mit ihnen handeln will. Dann ist das ärgerlich, aber die Verlustthematik kann nicht rein an dem einzelnen Verkaufsvorgang festgemacht werden. Oftmals muss man Verkäufe tätigen bevor der Verlust noch größer wird oder aber weil sich andere Möglichkeiten auftun.

Oder geht es um die Betreuung eines Depots durch die eigene Bank. Dann ist es vorrangig auch davon abhängig was vertraglich vereinbart wurde.

[Firestarter]

Hallo ktown,

danke für Deine Antwort. Es handelt sich um einen Broker, der bis dato einen bestimmten ETF im "Angebot" hatte. Die Kunden des Broker konnten also unter anderem Anteile an diesen ETF kaufen oder mit Hebelprodukten auf dessen Kursanstieg oder -verfall wetten. Diesen ETF nimmt der Broker nun aus dem Programm. Der ETF selbst besteht unverändert weiter und kann bei anderen Brokern gehandelt werden.

Ich sehe es auch so wie Du. Der Broker dürfte nicht einfach eingreifen und die ETF-Anteile verkaufen, die seine Kunden in ihrem Depot halten.

Es scheint hier keine klaren Gesetze zu geben und man müsste die AGB zu Rate ziehen.

Viele Grüße

[mwjm]

Oder innerhalb der 2 Wochen in ein anderes Depot übertragen.

Diese Antwort unterstütze ich voll und ganz.
Ein neues Depot ist heutzutage so schnell eröffnet.

[ktown]

Und sowas fällt ihnen 1,5 Jahre später ein?