knaller71 hat geschrieben:
Was ich aber beobachte, ist das das gesamte "gewerbliche Treiben" in die Richtung "Beschiß und Behumps" abgleitet - zumindest was ich die letzten 10-15 Jahre angeht.
Das fängt damit an, das arbeitsrechtliche Vorschriften abseits der Industrie und ggf. den DAX 100 grundsätzlich selten eingehalten werden Aber auch Kunden und Lieferanten machen sich ständig ein X für ein U vor.
Das war früher nicht anders als heute. Behumpst, geflunkert und beschissen wurde schon immer und wird es morgen auch noch. Früher war da nichts besser als heute. Heutzutage gibt es allerdings mehr Regeln, die dazu dienen, das einzudämmen, so dass es mehr klare Verstöße gibt. Außerdem ist die mediale Informationsvermittlung massiv angestiegen.
Ging vor 20 Jahren jemand 'freiwillig' zum Anwalt, dann wollte er ein rechtssicheres Geschäft/Vertrag vorbereitet bekommen.
Heute lässt er sich beraten, wie er bis auf kante an den Betrug jemanden über den Tisch ziehen kann - und der Anwalt gibt gerne Auskunft.
Haben Sie dafür irgendwelche Quellen und haben Sie sich das mal so ausgedacht.
Und was meint überhaupt "über den Tisch ziehen". Dass man Experten einschaltet, um die Verträge so optimal wie möglich zu gestalten und sich die meisten Rechte zu sichern, war früher auch schon so und das ist auch etwas, was jeder machen kann.
Das hab ich selbst erlebt - z.B. war eine meiner letzten Aktionen als Angestellter, das ich vom Cheffe zu einem Seminar einer Kanzlei geschickt wurde, wo unter anderem das Thema war:
Wie setze ich einen Mitarbeiter vor die Tür, bzw. was muss ich schon beim Arbeitsvetrag beachten...
Ja natürlich. Jede Vertragspartei holt das optimale für sich heraus. Das ist überalls so. Und wenn man frühzeit spätere Probleme verhindern kann, ist das natürlich wichtig.
Auch das war früher nicht anders oder meinene Sie, die Chefs in den 50ern oder 70ern haben keine Verträge so gemacht, wie es für sie am besten war. Die früheren Versuche, Arbeitgeber zu schlecht wie möglich dastehen zu lassen, haben ja erst dazu geführt, das der Gesetzgeber und ds Bundesarbeitsgericht das Arbeitsrecht so stark reguliert haben.
Wo mehr streit, da auch mehr bedarf...
Da war früher nichts anders.
Damals das erste ah. Erlebnis: Schrein rein was du willst - scheiß egal ob das zulässig/gerichtsfest ist - vielleicht hält sich ja der Arbeitnehmer "freiwillig" daran, weil er es nicht weiß...
Auch das war schon immer so, oder warum meinen Sie, gibt es schon seit vielen Jahrzehnten umfangreiche Rechtsprechung des BGH zu AGB-Regelungen.
Sowas denke ich gab es sicher schon immer - aber ich sehe da so einen Widerspruch im Berufsbild:
Rechtspflege vs. Dienstleister des Kunden
Der Rechtsanwalt darf und muss sogar den Mandanten so optimal wie möglich beraten. Er darf keine strafbaren Handlungen unterstützen, sonst muss er das Optimale für ihn herausholen. Andernfalls macht er sich sogar ggf. schadenersatzpflichtig.