Patientenverfügung als PDF

Patientenrechte, Arzthaftungsrecht, ärztliches Vergütungsrecht, Betäubungsmittelrecht, Apothekenrecht, Medikamentenversandrecht, Internet-Apotheke

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blackylein
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Re: Patientenverfügung als PDF

Beitrag von blackylein »

Broni hat geschrieben: 04.02.22, 18:34
blackylein hat geschrieben: 03.02.22, 17:44
Zudem ist auf komischen Speichermedien nicht ersichtlich, ob diese Dokumente echt sind. PDFs und Co kann jeder fälschen. Handgeschriebene Patientenverfügungen dagegen nicht.
Die Unterstellung einer Fälschung kann ich mir eigentlich nur bei einem Interessenskonflikt vorstellen. Ist das realistisch ?
Es werden sehr oft bei auf Papier vorliegende Patientenverfügungen an der Echtheit gezweifelt. Wie soll das dann erst bei einer PDF aussehen? Da kann gar niemand mehr nachvollziehen, welche Textbausteine im Nachhinein verändert wurden.
Broni
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Re: Patientenverfügung als PDF

Beitrag von Broni »

Vielen Dank für die zahlreichen Hinweise.

Ich bin mir nicht sicher, dass es in diesem Bereich so viele böse Buben (und natürlich auch Mädchen) gibt, die eine Freude daran haben, PDFs zu fälschen. Es wird einen Hinweis geben, wo sich das Original der Patientenverfügung befindet.

Zunächst einmal setzte ich darauf, dass die Information, dass es eine Patientenverfügung gibt, dazu angetan ist, dass mit dem Patienten nicht nach Lust und Laune umgegangen werden kann. Und weiterhin, dass 2022 Daten gelesen werden können, ohne dass eine Verbindung mit dem Intranet des Krankenhauses besteht. Schließlich kommen wahrscheinlich ständig externe Daten an, wie Laborberichte, Arztbriefe, Röntgenbilder o.ä.

Bis das Original - falls es gefordert wird - vorliegt, kann angenommen werden, dass die PDF "echt" ist.
blackylein
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Re: Patientenverfügung als PDF

Beitrag von blackylein »

Man sollte im digitalen Deutschland nicht zuviel erwarten. Das einlesen von fremden CD-Roms geht in Kliniken nur über spezielle Rechner. Und wenn auf der CD gewisse Daten sichtbar aufderuckt sind.
Andere Speichermedien dürfen dort nicht eingelesen werden.

Und gewartet auf eine "echte" Patientenverfügung wird in Notaufnahmen nicht. Dann wird einfach nach den Möglichkeiten des gerade Dienstabende Arztes entschieden.
FM
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Re: Patientenverfügung als PDF

Beitrag von FM »

Broni hat geschrieben: 05.02.22, 17:13 Ich bin mir nicht sicher, dass es in diesem Bereich so viele böse Buben (und natürlich auch Mädchen) gibt, die eine Freude daran haben, PDFs zu fälschen. Es wird einen Hinweis geben, wo sich das Original der Patientenverfügung befindet.

Zunächst einmal setzte ich darauf, dass die Information, dass es eine Patientenverfügung gibt, dazu angetan ist, dass mit dem Patienten nicht nach Lust und Laune umgegangen werden kann. Und weiterhin, dass 2022 Daten gelesen werden können, ohne dass eine Verbindung mit dem Intranet des Krankenhauses besteht.
Der böse Bunde oder das böse Mädchen könnten die eigenen Kinder sein. Denn wenn der Patient wegen Verweigerung von Behandlungen schneller stirbt, erben sie früher.

Es gibt Krankenhäuser die festlegen, dass fremde Datenträger nur in Computern ohne Netzanschluss gelesen werden dürfen. Aber ob da jetzt in der Notaufnahme (oder sonst irgendwo im KH) ein solcher vorhanden ist oder ob das erst zwei oder drei Wochen später klappt ....

Die sicherste Variante ist eine durch einen Notar beglaubigte Patientenverfügung. Das ist zwar keine zwingende Bedingung. Aber zum einen wird der Notar den Patienten genau darüber informieren, was er da verfügen muss, und zum anderen kann der Arzt sich dann darauf verlassen, dass sie echt ist.

Warum das jetzt unbedingt eine PDF-Datei sein soll statt eines weitaus einfacher und sicherer handbaren Papierdokumentes, verstehe ich nicht.

Man kann es auch komplizierter machen, aber man muss es nicht.
.
FM
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Re: Patientenverfügung als PDF

Beitrag von FM »

Broni hat geschrieben: 05.02.22, 17:13 Ich bin mir nicht sicher, dass es in diesem Bereich so viele böse Buben (und natürlich auch Mädchen) gibt, die eine Freude daran haben, PDFs zu fälschen. Es wird einen Hinweis geben, wo sich das Original der Patientenverfügung befindet.

Zunächst einmal setzte ich darauf, dass die Information, dass es eine Patientenverfügung gibt, dazu angetan ist, dass mit dem Patienten nicht nach Lust und Laune umgegangen werden kann. Und weiterhin, dass 2022 Daten gelesen werden können, ohne dass eine Verbindung mit dem Intranet des Krankenhauses besteht.
Der böse Bube oder das böse Mädchen könnten die eigenen Kinder sein. Denn wenn der Patient wegen Verweigerung von Behandlungen schneller stirbt, erben sie früher.

Es gibt Krankenhäuser die festlegen, dass fremde Datenträger nur in Computern ohne Netzanschluss gelesen werden dürfen. Aber ob da jetzt in der Notaufnahme (oder sonst irgendwo im KH) ein solcher vorhanden ist oder ob das erst zwei oder drei Wochen später klappt ....

Die sicherste Variante ist eine durch einen Notar beglaubigte Patientenverfügung. Das ist zwar keine zwingende Bedingung. Aber zum einen wird der Notar den Patienten genau darüber informieren, was er da verfügen muss, und zum anderen kann der Arzt sich dann darauf verlassen, dass sie echt ist.

Warum das jetzt unbedingt eine PDF-Datei sein soll statt eines weitaus einfacher und sicherer handbaren Papierdokumentes, verstehe ich nicht.

Man kann es auch komplizierter machen, aber man muss es nicht.
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Broni
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Re: Patientenverfügung als PDF

Beitrag von Broni »

FM hat geschrieben: 05.02.22, 21:50
Der böse Bube oder das böse Mädchen könnten die eigenen Kinder sein. Denn wenn der Patient wegen Verweigerung von Behandlungen schneller stirbt, erben sie früher.

Warum das jetzt unbedingt eine PDF-Datei sein soll statt eines weitaus einfacher und sicherer handbaren Papierdokumentes, verstehe ich nicht.


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Es gibt nichts zu erben.

Die Patientenverfügung hat vier DIN A 4 Seiten, die Vollmacht hat vier DIN A 4 Seiten, zusammen mit dem Ehepartner sind das 16 Seiten. Bei einem Spaziergang mit kurzen Hosen und T-Shirt (beim Umgebungszenario kann man die Fantasie walten lassen), ist das nicht praktikabel. Eine Scheckkartentasche findet immer Platz. Wie gesagt, fürs Erste.

Bei einem freiwilligen Krankenhausaufenthalt wird beim Einchecken das Originaldokument zum Einscannen vorgelegt. Die Notaufnahme sieht sowohl den Organspendeausweis (im Scheckkartenformat) sowie den Hinweis, dass es - außer auf dem Datenträger das Origninal einer Patientenverfügung gibt, und wo dieses aufbewahrt wird. Für mich ist das praktisch.
Wilfried
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Re: Patientenverfügung als PDF

Beitrag von Wilfried »

Es gibt auch eine elektronische Signatur, oder ?
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