Gasumlage

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Heiko66
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Re: Gasumlage

Beitrag von Heiko66 »

Mach deine eigene Recherche“ fühle echte Schwurbler vibes
Das ist mal wieder typisch armselig hoch 8 von Ihnen. Ich habe Ihnen doch einen Link gegeben und gesagt ohne Mühe finden SIe zig weitere. Wieviele Quellen braucht ihrer unsteter Geist denn, damit der Ihnen Quellen postende kein angeblicher Schwurbler ist? Statt immer nur Quelle zu fordern sollten SIe sich mal mit den Quelle auseinandersetzen, wenn man Ihnen denn welche gibt.
Du bleibst lieber auf "Bachgefühlplausch-Niveau" und versuchst jegliche ernsthafte Auseinandersetzung mit juristischen Argumenten zu dem Thema zu vermeiden.
Welches juristische Argument? NS2 nicht versuchen zu nutzen ist eine politsche Entscheidung. Wo soll da das juristische Argument sein?
Wer ist wir, und was ist euer Wohlsatnd?
Im Ernst. Sie wollen das Problem einer drohenden Deindustrialiesierung und Produktionsverlagerungen in andere Teile der Welt nicht verstehen? Man kann ja die recht sinnfreie Karte von FM ziehen
FM hat geschrieben:Warum warten die hochqualifizierten Profis von der Industrie eigentlich immer darauf, was die Laien aus der jeweiligen Bundesregierung anbieten?

Industriebetriebe hätten schon vor 10 oder 20 Jahren aus Kohle, Erdgas und Erdöl aussteigen können und stattdessen Wasserstoff in der Sahara produzieren können. Auch ohne "Erlaubnis" der Parteipolitiker, die eher Germanistik, Jura oder Philosophie studiert haben und nur selten Wirtschaft oder Technik.
und behaupten selbst Schuld. Dann geht der Wohlstand in Deutschland halt den Bach runter. Das ändert aber an dem Probelm nichts. Sie können übrigens sicher sein Pleite gehen oder die Produktion aufgeben muss wenn nur der kleine Selbstständige oder Mittelstand. Die Konzerne verlagern einfach ihre Produktion. Weg sind die Arbeitsplätze dann aber dauerhaft.
Ich hab nix, außer mitgefühl für die Opfer. Fakten bitte
So viel ist mal sicher. Ich werde nicht das Opfer werden. Wenn es hier den Bach runtergeht, wandere ich aus. Meine Arbeit kann ich von überall auf der Welt erbringen. Diesen Vorteil dürften aber über 90% Prozent der Einwohner Deutschlands nicht als Notfalloption so einfach ziehen können. Mir tut es dann nur Leid um Deutschland. Ich habe bisher gern hier gewohnt aber in einer sozialistischen Mangelwirtschaftsstaat der sich dann zukünftig mangels Alternativen auf Agrarproduktion konzentriert werde ich nicht wohnen bleiben. Zusammen mit dem Demografieproblem sind wir kurz davor die Abgabenlast dann am Ende so hoch zu fahren, dass kein höher Qualifizierter dann noch freiwillig hier bleiben wird um den Generationenvertrag erfüllen zu wollen.
"Entweder fühlt man sich moralisch überlegen und kauft gar kein Gas mehr oder aber es ist völlig egal was man aushandelt über welche Röhre das Gas kommt."
Daran hat sich ja weiterhin nichts geändert. Wir beziehen weiterhin nur Gas aus Pipeline 1. Die Menge ist derzeit halt nur Null die geliefert wird aber wenn etwas aus Pipeline 1 geliefert werden würde, würden wir es abnehmen.
ktown hat geschrieben: Aber dann müssten sie ja eigenes Geld investieren und es würde dann die eigenen Boni kürzen.
Nein die produzieren dann einfach da, wo die Rahmenbedinungen günstiger sind. Genau für ordentliche Rahmenbedinungen zu sorgen ist Aufgabe eine Wirtschaftsministers. Bis heute hat Herr Habeck das nicht verstanden aber zumindest scheint es ihm langsam zu dämmern. Seine Lösung ist natürlich wir machen einfach mehr Schulden...
FM
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Re: Gasumlage

Beitrag von FM »

Produktion verlagern geht auch nicht mehr so einfach, falls man dennoch in Europa verkaufen will. Da muss nur ein Schiff im Suezkanal eine Panne haben oder in China eine Pandemie ausbrechen und deshalb Häfen geschlossen werden, und schon geht nichts mehr.
Heiko66
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Re: Gasumlage

Beitrag von Heiko66 »

Produktion verlagern geht auch nicht mehr so einfach, falls man dennoch in Europa verkaufen will
Es wird wohl zukünftig so sein, dass die Bereitschaft höher ist nicht mehr alleine auf den Preis zu zielen sondern stärker zu diversifizieren, um mehr Versorgungssicherheit zu bekommen. Das schließt aber ganz sicher nicht Preise ein, bei denen die Energiekosten um Faktor 10 höher für ein Produkt sind als anderswo.

Wenn die Energiekosten in absehbarer Zeit nicht massiv sinken (und zwar sinken gegenüber dem Rest der Welt.), werden viele Produkte in Deutschland nicht mehr hergestellt. Mit Ihnen gehen dann auch Wohlstand und Arbeitsplätze nachhaltig woanders hin.

Ich sehe weder, dass die Energiepreise im Rest der Welt ähnlich stark steigen wie in Deutschland (schon vor dem Ukrainekrieg waren Energiepreise schon ein massiver Wettbewerbsnachteil in Deutschland) noch, dass die Regierung derzeit viel dafür tut, dafür zu sorgen, dass die Energiepreise sich auf absehbare Zeit in Deutschland wieder auf ein erträgliches Nievau fangen. Vielmehr tut man alles dafür jede Chance die es gibt auf Preissenkungen zu nichte zu machen (zum Beispiel Atomkraftewerke so schnell wie möglich abschalten) auch derzeit wenig dafür, für die Zukunft vorzusorgen. Ich sehe keine Kampagne die dafür sorgt, dass wir in absehbarer Zeit bis 2030 endlich mal die Energieversorgung umstellen. Wir versuchen nur LNG-Terminals zu bauen von denen wir mal hoffen, dass die bei einer Klage der Deutschen Umwelthilfe dann nicht direkt wieder geschlossen werden.

Toll das wir es schaffen Maskenpflichten, Schulschließungen und Demoverbote kurzfristig per Verordnung zu regeln, aber wenn dann mal ein paar Windräder aufgestellt werden sollen oder irgend ein paar Stromkabel von Nord nach Süd gezogen werden müssen, dann kann es gar nicht langsam genug gehen.

Wir haben jetzt schon ein halbes Jahr Ukraine-Krise. Außer wir bauen ein paar LNG-Terminals ist bisher um das Problem nachhaltig (mittel bis langfristig) zu lösen wenig passiert. Die Unternehmen werden ganz sicher nicht 10-20 Jahre warten, bis sich die Rahmenbedingungen ggf. verbessern. Die Krise ist für Deutschland derzeit deutlich existenzbedrohender als es Corona jemals war.

Spätestens jetzt weiß man wieviel Gas/Öl wir von den Russen beziehen wird nahezu Null Einfluss auf den Verlauf des Krieges haben. Das einzige was signifikaten Einfluss hat, ist es die Ukrainer zu befähigen bestmöglich dagegen zu halten. Was machen wir? Wie weigern uns weiterhin standhaft relevante Rüstungsgüter in Massen zu liefern und spielen bei NS2 beleidigte Leberwurst mit der Ausrede wir würden keine Kommandos von Russland annehmen. Mir ist das unbegreiflich.
Evariste
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Re: Gasumlage

Beitrag von Evariste »

Heiko66 hat geschrieben: 12.09.22, 14:44 Hinzu kommt die Russen wollen uns trotz überschreiten der roten Linie auch weiterhin Gas verkaufen
Als Handelspartner scheint die Bundesrepublik dagegen nach wie vor geeignet zu sein. Denn vor dem Hintergrund des Gaslieferstopps über die Pipeline Nord Stream 1 hat Netschajew die Inbetriebnahme der Pipeline Nord Stream 2 angeboten. Die Pipeline "ist bereit zur Nutzung, mit Gas gefüllt, entspricht den Anforderungen, und die technischen Überprüfungen sind durchgeführt", sagte er. Es fehle zum Einsatz nur der politische Wille der Bundesregierung. Eine Wiederinbetriebnahme von Nord Stream 1 schloss Netschajew unter den derzeitigen Bedingungen aus.
ALso alles mitnehmen was man an Gas bekommen kann.
Ja, das war Missverständnis Nr. 1 aus dem Artikel. Russland erzählt uns "wir liefern gerne über NS2, aber nicht über NS1" und Sie glauben das. Russland wird die Lieferung, ob nun über NS2 oder NS1, stets von unserer "Kooperation" abhängig machen.

Das Angebot bezüglich NS2 ist im Grunde eine Taktik, die im Vertrieb gang und gäbe ist. Man macht zunächst ein Billig- oder Kostenlosangebot und zählt darauf, dass der Kunde, wenn er erst einmal auf den Geschmack gekommen ist, dann auch den später viel höheren Preis zahlt. Mit der Inbetriebnahme von NS2 bricht Deutschland bereits ein Stück weit aus der westlichen Staatengemeinschaft aus. Vielleicht ist das für sich noch zu akzeptieren, aber von da ist der Schritt zu weiteren Zugeständnissen nicht mehr weit, zumal der innenpolitische Druck ja da ist.
Zuletzt geändert von Evariste am 23.09.22, 19:53, insgesamt 1-mal geändert.
FM
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Re: Gasumlage

Beitrag von FM »

Heiko66 hat geschrieben: 23.09.22, 13:47 Spätestens jetzt weiß man wieviel Gas/Öl wir von den Russen beziehen wird nahezu Null Einfluss auf den Verlauf des Krieges haben.
Das ist wohl richtig. Inzwischen droht der Gaslieferant mit einem atomaren Angriff auf Deutschland. Dann legt er offenbar keinen Wert mehr auf Geschäftsbeziehungen. Wenn Berlin und Frankfurt erst mal zerstört sind, kann man schon aus rein technischen Gründen keine Gasrechnungen mehr nach Russland bezahlen, weder in Euro noch in Rubel. Dann funktioniert das Bankensystem nicht mehr.
Evariste
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Re: Gasumlage

Beitrag von Evariste »

FM hat geschrieben: 23.09.22, 19:47
Heiko66 hat geschrieben: 23.09.22, 13:47 Spätestens jetzt weiß man wieviel Gas/Öl wir von den Russen beziehen wird nahezu Null Einfluss auf den Verlauf des Krieges haben.
Das ist wohl richtig.
Warum soll das richtig sein? Der Verlauf des Krieges hängt wesentlich davon ab, wie einig sich die westliche Staatengemeinschaft in ihrer Unterstützung der Ukraine ist. Wenn es Putin gelingt, Zwietracht zu säen, dann erlangt er dadurch einen Vorteil. Auch das ist eine bekannte Taktik.
Heiko66
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Re: Gasumlage

Beitrag von Heiko66 »

Russland erzählt uns "wir liefern gerne über NS2, aber nicht über NS1" und Sie glauben das. Russland wird die Lieferung, ob nun über NS2 oder NS1, stets von unserer "Kooperation" abhängig machen.
Ich glaube das nicht sondern sage es kommt auf den Versuch an. Es gibt da nichts zu verlieren. Wenn Russland nicht liefert, dann steht man beim Status quo und Russland kann dieses fadenscheinliche Argument man wäre angeblich bereit über NS2 zu liefern nicht mehr ziehen. Und wenn Russland liefert liegt es völlig allein in unserer Hand ob wir den Ausbau in eine unbahängige Zukunft dadurch bremsen oder einfach ungebremst weiter in die Unabhängigkeit steuern wollen. Bisher merke ich wenig davon Rahmenbedinungen zu schaffen unabhängiger zu werden. Man macht sich nur von anderen abhängiger. Da macht eine weitere Bezugsquelle (und sei diese noch zu unzuverlässig) ökonomisch Sinn auch wenn Habeck immer das Gegenteil behauptet. Eine Option ist immer besser als keine Option.

Erst groß anzukündigen und dann nicht liefern stellt für Russland hinsichtlich zuverlässiger Energielieferant auch ein Risiko da. Russland möchte sein Gas ja auch noch an andere verkaufen. Wenn dann auf einmal die Bedingungskiste aus der Ecke gekramt wird, dürfte das andere potentielle Handelspartner der Russen nicht stärker dazu verleiten sich von deren Exporten abhängig zu machen. Russland hat auch etwas zu verlieren, wenn die bei Ankündigung dann einfach nicht liefern.
Das Angebot bezüglich NS2 ist im Grunde eine Taktik, die im Vertrieb gang und gäbe ist. Man macht zunächst ein Billig- oder Kostenlosangebot und zählt darauf, dass der Kunde, wenn er erst einmal auf den Geschmack gekommen ist, dann auch den später viel höheren Preis zahlt. Mit der Inbetriebnahme von NS2 bricht Deutschland bereits ein Stück weit aus der westlichen Staatengemeinschaft aus. Vielleicht ist das für sich noch zu akzeptieren, aber von da ist der Schritt zu weiteren Zugeständnissen nicht mehr weit, zumal der innenpolitische Druck ja da ist.
Die Frage ist immer was sind die Zugeständnisse und zieht man dafür lieber an anderer Stelle mehr die Daumenschrauben an die mehr den gewünschten Erfolg haben. Zum Beispiel endlich einmal tun was zur einer Entscheidung in unserem Sinne des Krieges führen könnte und endlich Kampfpanzer schicken. Das ist so erbärmlich das nicht zu tun. Wenn man denn so viel Angst vor einem Atomkrieg hat dann doch bitte direkt kapitulieren und nicht in die Länge ziehen. Was will man denn mit keine Kampfpanzer erreichen. Das der Krieg mindestens so lange dauert bis Putin das zeitliche gesegnet hat und der Hoffnung dann einen Nachfolger zu bekommen der gewillt ist anders vorzugehen?
Das ist wohl richtig. Inzwischen droht der Gaslieferant mit einem atomaren Angriff auf Deutschland. Dann legt er offenbar keinen Wert mehr auf Geschäftsbeziehungen
Es war noch nie so, als ob man im Krieg mit der Gegenseite keine Geschäfte machen kann und konnte. Man muss halt nur einfach die Geschäfte machen, die für einen selbst von größerem Vorteil sind.
Wenn Berlin und Frankfurt erst mal zerstört sind, kann man schon aus rein technischen Gründen keine Gasrechnungen mehr nach Russland bezahlen, weder in Euro noch in Rubel. Dann funktioniert das Bankensystem nicht mehr.
Wenn es zu einem Atomkrieg kommen sollte, dann wäre es auch egal, ob man zuvor Gas aus NS2 bezogen haben sollte. Das ist kein Gegenargument. Der potentielle Bezug von Gas aus NS2 wird den Atomkrieg ganz sicher nicht mehr oder weniger wahrscheinlicher machen.
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Re: Gasumlage

Beitrag von ktown »

Heiko66 hat geschrieben: 23.09.22, 21:03Ich glaube das nicht sondern sage es kommt auf den Versuch an. Es gibt da nichts zu verlieren.
Man hat eine Menge zu verlieren und das beginnt im außenpolitischen Standing und endet nicht an dem Fakt der Erpressbarkeit.
Alles, was ich schreibe, ist meine private Meinung.

Gesetze sind eine misslungene Kreuzung aus dem Alphabet und einem Labyrinth.
"Durch Heftigkeit ersetzt der Irrende, was ihm an Wahrheit und an Kräften fehlt" Zitat Goethe
Evariste
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Re: Gasumlage

Beitrag von Evariste »

Heiko66 hat geschrieben: 23.09.22, 21:03 Der potentielle Bezug von Gas aus NS2 wird den Atomkrieg ganz sicher nicht mehr oder weniger wahrscheinlicher machen.
Tatsächlich kann man das keineswegs "ganz sicher" ausschließen. Das Paradebeispiel ist der 2. Weltkrieg, Stichwort "Appeasement".
Jim Panse
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Re: Gasumlage

Beitrag von Jim Panse »

Es ist doch alles ganz einfach, wir müssen nur Angebot und Nachfrage zur Deckung bringen.

Wenn wir NS2 öffnen, bekommen wir Gas durch NS2.
Wenn wir zusätzlich aufhören, die Ukraine zu unterstützen, bekommen wir billigeres Gas sowohl durch NS2 als auch durch NS1.
Wenn wir dann auch noch die bisherigen und künftigen Annexionen Russlands in der Ukraine anerkennen, bekommen wir billigstes Gas und Russland kommandiert Mitarbeiter ab, um die ausgefallenen Turbinen durch manuelle Verdichtung zu kompensieren.
Wird Russland sicherlich glaubhaft versprechen. Genauso, wie im Februar ein Rückzug der Militäreinheiten nach Abschluss des Manövers angekündigt wurde.

Ich fürchte aber Opportunisten, die bei solchen Vorschlägen über die Wertsteigerung ihres Rubbelloses nachdenken oder auf try and error setzen.

Gruß
jp
in dubio pro leo!
FM
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Re: Gasumlage

Beitrag von FM »

North Stream 2 hat sich jetzt ja auch erledigt. Offenbar will man auch darüber nichts mehr liefern. Eigentlich müssten die USA und die EU sich dazu positiv äußern, da sie diese Leitung ja nie in Betrieb nehmen wollten.

Soweit ich sehe gehört diese Leitung einer Schweizer AG, die wiederum Gazprom gehört. Also dürfen die ihr Eigentum schon auch kaputt machen. Ob sie dabei gegen Umweltschutzvorschriften verstoßen haben, werden Gerichte in Dänemark und Schweden entscheiden müssen.

Aber .... ich habe mir vor ca. 14 Jahren einige gazprom-Aktien ins Depot gelegt. Also gehört die Leitung ein Stück weit auch mir. Aber ich fürchte, da müsste ich bei irgendeinem russischen Bezirksgericht klagen. Naja, wie beim Cargolifter, manche Idee klang anfangs sehr gut, war dann aber doch nichts.
Heiko66
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Re: Gasumlage

Beitrag von Heiko66 »

Man hat eine Menge zu verlieren und das beginnt im außenpolitischen Standing und endet nicht an dem Fakt der Erpressbarkeit.
Erpessbar macht man sich nur, wenn man sich ausschließlich davon abhängig macht. Im Moment wäre es einfach nur eine Maßnahme um den Preis zu drücken. Im schlimmsten Fall wäre man einfach wieder beim alten Preis
Tatsächlich kann man das keineswegs "ganz sicher" ausschließen. Das Paradebeispiel ist der 2. Weltkrieg, Stichwort "Appeasement".
Die Aussage ist Blödsinn. In wieweit soll ein Bezug von Gas aus NS2 eine Appeasementpolitik sein? Man bezieht es einfach ohne irgendwelche anderen Dinge zu akzeptieren. Ganz unpolitisch einfach Bezug, wenn das angeboten wird. Im schlimmsten Fall ist die Menge Null. Aus Russland wird auch weiter Uran bezogen. Soll das auch Appeasementpolitik sein?
Es ist doch alles ganz einfach, wir müssen nur Angebot und Nachfrage zur Deckung bringen.
Das haben wir doch die ganze Zeit getan. Es hat sich nur nicht der Preis eingestellt, mit dem Deutschland auf Dauer gut leben kann.
Wenn wir NS2 öffnen, bekommen wir Gas durch NS2.
Wenn wir zusätzlich aufhören, die Ukraine zu unterstützen, bekommen wir billigeres Gas sowohl durch NS2 als auch durch NS1.
Oder aber wir nutzen ein Teil der Ersparnis und spendieren davon der Ukraine ein paar mehr Panzer und andere Waffen die es braucht um den Krieg entscheiden zu können
Wenn wir dann auch noch die bisherigen und künftigen Annexionen Russlands in der Ukraine anerkennen, bekommen wir billigstes Gas und Russland kommandiert Mitarbeiter ab, um die ausgefallenen Turbinen durch manuelle Verdichtung zu kompensieren.
Warum sollten wir das tun? Wenn denn endlich auch mal schwere Panzer und noch mehr Waffen geliefert werden würden, dann hätten die Ukraine deutlich besser Möglichkeiten den Russen die Hölle heiß zu machen. Aber vielleicht liefern wir lieber nochmal 5.000 Helme...
North Stream 2 hat sich jetzt ja auch erledigt. Offenbar will man auch darüber nichts mehr liefern. Eigentlich müssten die USA und die EU sich dazu positiv äußern, da sie diese Leitung ja nie in Betrieb nehmen wollten.
Ich bin auch schon gespannt, wer es am Ende gewesen ist, so das jemals rauskommt. Gegen die Russen spricht, dass es eigentlich aus russischer Sicht kaum einen dämlicheren Zeitpunkt gab das zu sprengen. Wenn man den Markt verunsichern wollte, hätte es wohl einen günstigeren Zeitpunkt gegeben bzw. man hätte noch auf einen günstigeren Zeitpunkt warten können.

Und wiso sollte sich das erledigt haben. Einfach den Spieß umdrehen und den Russen anbieten aus Nordstream 2 würden wir jetzt bestimmt beziehen wollen. Reparier doch mal auf deine Kosten...
Aber .... ich habe mir vor ca. 14 Jahren einige gazprom-Aktien ins Depot gelegt. Also gehört die Leitung ein Stück weit auch mir. Aber ich fürchte, da müsste ich bei irgendeinem russischen Bezirksgericht klagen. Naja, wie beim Cargolifter, manche Idee klang anfangs sehr gut, war dann aber doch nichts.
Ich war auch kurz davor mir diese Aktien auch ins Depot zu legen. Was das betrifft hatte ich mal Glück und habe mich für Equinor entschieden.

Von einem Wirtschaftsminister könnte man erwarten, dass er (und nicht erst jetzt) anfängt zu erklären, was nun getan werden soll, damit Deutschland auf Dauer wettbewerbsfähig bleibt.

Statt eines Gaspreisdeckels der Unsummen von Steuergeldern verschlingt zu Lasten der kommenden Generation hätte man lieber daran arbeiten sollen das Angebot an Energie wieder zu erhöhen.
Es braucht Versprechungen und echte initiativen die der Wirtschaft glaubhaft machen, dass es nur eine Durststrecke zu überwinden gilt aber alles dafür getan werde das Energieangebot in Deutschland zu erhöhen. Das hat Habeck verschlafen und tut es auch weiterhin. Viel Schlimmer er spricht eigentlich ideologische Versprechungen aus im Zweifel lieber alles seiner Ideologie opfern zu wollen. Mit Steuergeldern kann man Gaspreisdeckel nicht ewig finanzieren. Damit wird nur die Inflation noch weiter angeheizt.

Mir ist auch nicht klar wie die Gaspreisbremse funktionieren soll. Es wird ja nicht mehr Gas davon, dass die Regierung das subventioniert. Der niedrige Preis führt einfach nur zu einem höheren Verbrauch. Das was der Preis leistet (Angebot und Nachfrage in Deckung zu bringen) wird völlig ignoriert.

Aufgabe der Regierung und insbesondere eines WIrtschaftsministers ist es nicht Steuergelder zu verbrennen sondern alles dafür zu tun das Angebot an Energie zu erhöhen. Über ein halbes Jahr hat er schon verbummelt.
FM
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Re: Gasumlage

Beitrag von FM »

Heiko66 hat geschrieben: 29.09.22, 19:23 Die Aussage ist Blödsinn. In wieweit soll ein Bezug von Gas aus NS2 eine Appeasementpolitik sein?
Das Thema hat sich erledigt. Die Leitung ist jetzt mit Salzwasser gefüllt und rostet vor sich hin.

RT ist der Meinung, das wäre ein kriegerischer Akt gegen Deutschland und Russland gewesen und er wäre von den USA und Polen verübt worden. Was wohl heißen soll, dass Deutschland und Russland nun wieder einmal gemeinsam gegen Polen Krieg führen sollen, diesmal aber zusätzlich gegen die USA.
Heiko66
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Re: Gasumlage

Beitrag von Heiko66 »

Das Thema hat sich erledigt. Die Leitung ist jetzt mit Salzwasser gefüllt und rostet vor sich hin.
Nicht erledigt hat sich hingegen das Thema, dass man die Angebotsseite an Energie erhöhen muss und dafür alle möglichen Hebel in Bewegung setzen sollte. Da wird auch seit über einem halben Jahr teilweise vorsätzlich ideologisch verschlafen.

Man wird nicht ewig irgendwelche Preisdeckel (die wohl eher zur Gasmangel führen werden) finanzieren können. Irgendwann ist das Geld mal alle oder soviel gedruckt, dass man dafür kein Gas mehr kaufen kann.
RT ist der Meinung, das wäre ein kriegerischer Akt gegen Deutschland und Russland gewesen und er wäre von den USA und Polen verübt worden. Was wohl heißen soll, dass Deutschland und Russland nun wieder einmal gemeinsam gegen Polen Krieg führen sollen, diesmal aber zusätzlich gegen die USA.
Keine Ahnung wer RT ist. In wieweit soll ein Krieg gegen Poplen/USA hilfreich sein, um mehr Gas/Energie zu bekommen? Aber da wir jetzt ja eh kein Gas mehr von den Russen bekommen wann nun endlich die Panzer liefern und die Beendigung des Krieges zu Gunsten der Ukraine beschleunigen? Die Ukraine wird am Ende ja auch noch Russlands Grenzen bedrohen müssen und auf Reparationszahlungen von den Russen beharrren. Ich sehe nicht, warum die europäischen Länder das zahlen sollten, was andere kaputt gemacht haben.
lottchen
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Re: Gasumlage

Beitrag von lottchen »

Heiko66 hat geschrieben: 05.10.22, 16:00 Keine Ahnung wer RT ist.
Ich schätze mal das Trumpeltier.
Ich empfehle, Beiträge unserer Forentrolle BäckerHD, FelixSt und Dieter_Meisenkaiser konsequent zu ignorieren!
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