Betreuer fordert im Nachhinein Quittungen

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IchBins777
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Betreuer fordert im Nachhinein Quittungen

Beitrag von IchBins777 »

Hallo, ich hoffe ich bin hier richtig, und ich versuche es mal kurz zu umreißen.
A hat sich nun 5Jahre lang um eine ältere Dame gekümmert, mit der A sich angefreundet hatte. Die Dame hatte stets ein sehr schwieriges Verhältnis zu ihrem einzigen Sohn, vor dem sie teilweise auch Angst hatte. Die Dame stellte A eine handschriftliche Vollmacht für ihre Bankangelegenheiten aus, und beantragte bei der Bank eine Karte auf den Namen von A, damit A ihr regelmäßig Geld hole. Die Dame war völlig fit und klar, geistig, hatte aber 2 kaputte Beine. Es bestand auch keine Betreuung etc. Jede Woche rief A sie an, sie nannte A die Summe, die A ihr abheben soll, sagte A, was eingekauft werden soll. A brachte ihr dann Einkäufe, Quittung, Restgeld, Kontoauszüge. Die Dame schaute sich das an, packte alles weg.
Ihr Sohn, der zwischendurch immer wieder den Kontakt gänzlich abbrach, ihr aufgrund einer Lüge einst das Konto sperren ließ, zwischendurch versuchte sie für geistig krank erklären zu lassen.. (was laut gerichtlichem Beschluss keinerlei Bestand hatte), hat sich nun die Betreuung geholt. Sie kam im Dez ins Krankenhaus. Sofort erteilte er A Hausverbot in ihrem Namen (A hatte auch stets einen Schlüssel). Nach nun 3 weiteren Monaten, hat er sie für dement erklären lassen, ist nun ihr Betreuer, und möchte nun Quittungen von A, bzw. die jahrelang abgehobenen Gelder.
Da es stets ein freundschaftlicher Dienst war, A ihr alles belegte, dachte A, dass dies ausreicht, da die Dame stets fein damit war, und der Sohn es zudem wusste, aber auch alle die Jahre nichts dazu sagte. Letztes Jahr überwies er sich selbst sogar noch fast 12.000,- von ihrem Konto auf seins.
Sie bezeichnete ihren Sohn stets als psychisch krank, er beklaute sie wohl bereits als Kind. Aber wie es so oft bei alten Menschen ist, wenn man nur noch ein Kind hat.. und 2 Enkel.. so gab sie ihm doch Geld, wenn er mal auftauchte, auch wenn alleine die Bitte "Nimmst du mir den Müll mit raus!?" nur einen Mittelfinger hervorrief. Dies nur mal so am Rande, um einen kurzen Einblick in das Verhältnis zu geben.

A hat sich aus Freundschaft um sie gekümmert, all die Jahre, und hätte nie mit so etwas gerechnet. A hat nie finanziell davon profitiert.

Kann es wirklich so einfach für den Sohn sein? Die Dame musste doch auch von etwas leben. Essen, Getränke, Pflegemittel... Kann er so etwas quasi im Namen seiner nun dementen Mutter durchziehen? Wie kann er in ihrem Auftrag handeln, wenn sie doch dement ist? Hat es keinen Stellwert, dass die Dame, und auch der Sohn jahrelang fein damit waren, dass A sich gekümmert hat?
FM
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Re: Betreuer fordert im Nachhinein Quittungen

Beitrag von FM »

Der Sohn kann nicht zum Betreuer bestellt werden, wenn die Mutter damit nicht einverstanden ist. Aber offenbar war sie es.

Für die Zeit ab Bestellung als Betreuer muss er selbst gegenüber dem Betreuungsgericht Rechnung darlegen, wird also Nachweise verlangen. Für die Zeit vorher kann er ungerechtfertigte Abhebungen vom Konto zurück fordern. Dem könnte man mit den Belegen widersprechen, soweit sie geeignet sind (bei normalen Bedarf für eine Person wäre es wohl glaubwürdig). Es kann aber auch die betroffene Person selbst bestätigen, dass das alles ihrem Willen entsprach. Schlecht natürlich, wenn sie es wegen der Demenz anders in Erinnerung hat. Dann muss eben ein Richter die Beweislage würdigen.
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